Berlin – Er sollte das Highlight der neu gestalteten Spiellandschaft im Britzer Garten sein. Doch nur wenige Tage nach der Eröffnung musste der 10 Meter hohe Rutschenturm schon wieder gesperrt werden. Verletzungsgefahr!

Ein Jahr lang wurde der Spielplatz im Britzer Garten (Berlin-Neukölln) umfangreich umgestaltet. Kostenpunkt: 1,3 Millionen Euro, finanziert aus Landesmitteln.

Am 20. Juni eröffneten Verkehrssenatorin Ute Bonde (58, CDU) und Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Grün Berlin den neuen Spielplatz feierlich.

20. Juni: Verkehrssenatorin Ute Bonde (58, CDU) und Grün Berlin Geschäftsführer Christoph Schmidt eröffnen die Spiellandschaft

20. Juni: Verkehrssenatorin Ute Bonde (58, CDU) und Grün Berlin Geschäftsführer Christoph Schmidt eröffnen die Spiellandschaft

Foto: Olaf Selchow

Keine Woche später wurde das Highlight, der 10 Meter hohe Spielturm mit Rutsche, schon wieder geschlossen und gesperrt. Denn, wie sich erst bei Benutzung herausstellte, besteht akute Verletzungsgefahr! Wo Kinder spielen sollten, weist nun ein Schild auf die Schließung „aus technischen Gründen“ hin.

Spielplatz zu gefährlich

Besucher hatten berichtet, dass vor allem für kleinere Kinder viele der Abstände auf dem Kletterturm zu groß, andere Öffnungen wiederum sehr eng seien. Offensichtlich bestand die Gefahr, dass Kinder herabstürzen oder kleine Füße in Gitter-Öffnungen steckenbleiben könnten.

Die Abstände der Gitter der äußeren Kletterröhre sind laut Eltern zu breit – Kinderfüße könnten steckenbleiben

Die Abstände der Gitter der äußeren Kletterröhre sind laut Eltern zu breit – Kinderfüße könnten steckenbleiben

Foto: Timo Beurich

Laut einer Mutter, die den Turm am Eröffnungstag selbst getestet hatte, sei ein Teil des Aufstiegs nur über Kletterseile zu bewerkstelligen. „Kleine Kinder könnten dort abstürzen“, so die Frau. Zudem sei es für Erwachsene sehr schwierig, kleine Kinder zu begleiten, da die Öffnungen teilweise zu eng seien.

„Obwohl der Turm den geltenden Sicherheitsstandards entspricht, nehmen wir diese Beobachtungen sehr ernst und prüfen die Sachlage“, sagt eine Sprecherin von Grün Berlin auf BILD-Anfrage.

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In den ersten Tagen des Spielbetriebs habe sich gezeigt, dass der oberste Abschnitt des großen Rutschenturms für einige jüngere Kinder eine zu große Herausforderung darstellt. Der große Rutschenturm sei deshalb vorsorglich gesperrt worden.

Um die Sicherheit von Kindern zu gewährleisten, legt eine Europäische DIN Norm (DIN EN 1176) die sicherheitstechnischen Anforderungen für Planung, Konstruktion, Installation, Betrieb, Wartung und Inspektion von Spielplätzen exakt fest.

Der 10 Meter hohe Spielturm ist vor kleinere Kinder zu gefährlich und deshalb gesperrt worden

Der 10 Meter hohe Spielturm ist vor kleinere Kinder zu gefährlich und deshalb gesperrt worden

Foto: Timo Beurich

Wurde der Kletterturm etwa nicht korrekt geprüft?

„Wie alle Spielgeräte in der neuen Spiellandschaft wurde auch der Rutschenturm vor der Eröffnung unabhängig und umfassend sicherheitstechnisch geprüft und abgenommen“, so Grün Berlin auf BILD-Nachfrage.

Die Frage, wer genau für die mutmaßliche Fehlplanung verantwortlich ist, ließ das landeseigene Unternehmen unbeantwortet. Zur möglichen Wiedereröffnung heißt es lediglich: „An einer schnellen und sicheren Umsetzung arbeiten wir mit Hochdruck.“