06:21 Uhr | Verbrannte Fläche etwa 2.100 Hektar groß
Die Auswertung der Satellitenbilder vom Sonnabend hat eine Brandfläche von 1.581 Hektar ergeben. Das teilte das Landratsamt Meißen mit. Das Ergebnis sei wahrscheinlich aber nicht vollständig. Es könne Fehler in der Auswertung geben, wenn zum Beispiel Flächen lediglich im Bodenbrand geschädigt sind, die Wipfel der Bäume aber noch grün im Satellitenbild zu erkennen sind. Zudem erschweren Rauchschwaden eine saubere Erkennung. Das Landratsamt geht davon aus, dass auch die Flächen im Kerngebiet der Gohrischheide verbrannt sind. Deswegen wird von einer verbrannten Fläche von rund 2.100 Hektar ausgegangen.
06:12 Uhr | Lage bleibt angespannt
Die Lage in der Gohrischheide bleibt angespannt. So gab es am Abend einen bestätigten Flammenübersprung über die Bahnlinie von Ost in Richtung West, teilte das Landratsamt Meißen mit. Auch die Lage am Sprengplatz in Jacobsthal bleibe angespannt. Die Bekämpfung findet weiterhin aus Sicherheitsgründen für die Einsatzkräfte nur aus den Fahrzeugen statt. Planierraupen und Radlader erstellen zudem weiter Schutzstreifen um die Wohnbebauung in Jacobsthal Bahnhof.
Bei Nieska sind hohe Flammen zu verzeichnen. Aktuell kann der Abschnitt gehalten werden. Die Kiesgrube ist von Rauch bedeckt. Ebenfalls weiter dynamisch ist die Situation in Heidehäuser. Hier wird der Brandstreifen derzeit mit mehreren Tanklöschfahrzeugen gewässert, um ein Überspringen über die Staatsstraße 89 zu verhindern, so das Landratsamt. Im Bereich der Kaserne der Bundeswehr in Zeithain herrscht ebenfalls eine hohe Brandintensität in Richtung Süden.
Die Riegelstellungen im Norden und Süden des Einsatzabschnittes Heidehäuser waren am Abend unter Kontrolle. Die Schneise um die dortige Wohnbebauung ist von einem Löschroboter abgearbeitet.
22:00 Uhr | Ticker pausiert
Wir beenden unseren Ticker für heute. Am Sonntag sind wir ab 6 Uhr wieder mit aktuellen Informationen für Sie da. Wir schicken beste Grüße an alle Einsatzkräfte in der Gohrischheide.
21:45 Uhr | Kritische Lage am Sprengplatz
Unter Hochdruck arbeiten die Einsatzkräfte daran, die Lage in Jacobsthal Bahnhof unter Kontrolle zu bringen. Eine Planierraupe errichtet Schutzstreifen um diesen Bereich. „Das Feuer droht auch auf den Sprengplatz überzugreifen“, so das Landratsamt. „Die Brandbekämpfung erfolgt an dieser Stelle aus Sicherheitsgründen ausschließlich von den Fahrzeugen. Es werden somit keine Einsatzkräfte abgesetzt.“
In Neudorf und Lichtensee flammt der Brand immer wieder auf. Für die Wohnbebauung und die Energieanlage bestehe aber keine akute Gefahr, hieß es.
Kritisch sei es dagegen rund um Nieska. Der Brand rücke an den Kiessee heran und gefährde damit die Gewährleistung der Wasserversorgung. „Bisher kann die Riegelstellung erfolgreich gehalten werden.“
21:40 Uhr | Sachsenforst schätzt Brandfläche auf 1.300 Hektar
Wie das Landratsamt am Abend mitteilt, werden die am Morgen aufgenommen Satellitendaten noch ausgewertet und anschließend bewertet. Der Sachsenforst schätze aber inzwischen die Brandfläche auf 1.300 Hektar. Zuletzt war von 1.000 Hektar die Rede.
Die Brandherde befinden sich nach aktuellen Informationen aus dem Landratsamt in der Nähe von Jacobsthal, Neudorf (Gemeinde Zeithain), Heidehäuser, Lichtensee (Gemeinde Wülknitz) und Nieska (Ortsteil der Stadt Gröditz). Auch Brandenburg ist demnach betroffen.
21:30 Uhr | Evakuierung Jacobsthal Bahnhof ohne WarnApp – das ist der Grund
Am Freitagabend wurde der Ortsteil Jacobsthal Bahnhof evakuiert. Anders als bei den vorangegangenen Evakuierungen wurde dabei nicht über die WarnApp Nina kommuniziert. Zu den Gründen heißt es aus dem Landratsamt:
„Die Evakuierung wurde nicht über die NINA-Warnapp bzw. andere Warn-Apps gemeldet, da es sich um eine überschaubare Einwohnerzahl im Ortsteil Jacobsthal Bahnhof (45 evakuierte Personen) handelte und die Evakuierung nicht zeitkritisch war. Deshalb wurde in Abstimmung mit dem Bürgermeister entschieden, dass er selbst vor Ort alle Einwohnerinnen und Einwohner persönlich anspricht und über die Evakuierung informiert.“
Dies sei ohne Probleme verlaufen.
21:05 Uhr | Anhaltende Kritik an Behörden
Die Kritik am Krisenmanagement des Landkreises Meißen reißt nicht ab. Zu spät reagiert, zu schlechte Kommunikation – das beklagen weiterhin Einsatzkräfte und Einwohner im Katastrophengebiet. Die Zusammenarbeit untereinander laufe dagegen super, betont ein Feuerwehrmann aus Nieska.