Zum Höhepunkt des Cologne Pride werden Hunderttausende erwartet. Das diesjährige Motto: „Für Queerrechte. Viele. Gemeinsam Stark.“
Die Parade startet heute um 11.30 Uhr auf der Deutzer Brücke. Von dort geht der Weg über die Augustinerstraße, den Neumarkt und die Komödienstraße bis hin zur Marzellanstraße, wo die Parade endet. Laut Polizei werden rund 250 Gruppen mit 60.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und 90 Festwagen durch die Innenstadt ziehen. Am Straßenrand werden sogar Hunderttausende Zuschauer erwartet.
Beim Start der Parade versammeln sich traditionell auch zahlreiche Prominente aus dem Berliner Politikbetrieb und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Reker ist zum letzten Mal als Oberbürgermeisterin dabei, da ihre Amtszeit im Herbst endet. Aus Berlin reisen zum Beispiel die Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas, Ex-Gesundheitsminister Karl Lauterbach, die FDP-Europaabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann und die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, die CDU-Politikerin Serap Güler an.
Auch der 1.FC Köln dabei
Traditionell ist auch die Unterstützung aus der Kölner Stadtgesellschaft groß. Am Kölner Rathaus flattert die Regenbogenfahne. Viele Institutionen, Parteien, Gewerkschaften, gesellschaftliche Gruppen und Firmen sind mit Wagen und Fußgruppen vertreten. Der 1.FC Köln zum Beispiel läuft und fährt mit 300 Mitarbeitenden und Fans bei der CSD-Demonstration mit. Präsident Werner Wolf, Geschäftsführer Philipp Türoff oder auch Stadionsprecher Michael Trippel, sowie Spielerinnen und Spieler wie Mannschaftskapitän Timo Hübers werden dabei sein.
Programm auf drei Bühnen und eine Chillout-Area
Neben der Demonstration findet bereits seit Freitag 18 Uhr ein 60-stündiges Programm auf drei Bühnen statt. Dort wird über das ganze Wochenende ein Mix aus politischen Diskussionen und Konzerten präsentiert. Daneben finden auf der Politur-Bühne am Alter Markt auch Comedy-Veranstaltungen, Talkrunden und Performances statt.
Doch wenn so viel gefeiert wird, braucht man vielleicht auch mal eine Pause. Dafür kann man dann auf den Elogiusplatz ausweichen. Hier haben die Veranstalter eine Chill-Out-Area eingerichtet.
Bunte Outfits, ernster Hintergrund
Trotz Musik, bunten Outfits und Feierlaune: Die LGBTQ-Community will bei der Parade vor allem für ihre Rechte demonstrieren. Dies ist nach Angaben des Vereins Cologne Pride in diesem Jahr wichtiger denn je. Denn queere Menschen sehen sich zunehmenden Anfeindungen ausgesetzt und auch queerfeindliche Straftaten haben zugenommen.
Der Kölner CSD ist eine der größten Veranstaltungen der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans-, intergeschlechtlichen und queeren Gemeinschaft in Europa. Ähnlich groß ist in Deutschland nur der CSD in Berlin. Er soll vielerorts an die Ereignisse im Jahr 1969 in New York erinnert, als Polizisten die Bar „Stonewall Inn“ in der Christopher Street stürmten und einen Aufstand von Schwulen, Lesben und Transsexuellen auflösten.
Starke Polizeipräsenz
Trotz der selbst im Vergleich zu Karneval noch größeren Zahl an Teilnehmenden und Besucherinnen und Besucher, stellt die CSD-Demonstration die Polizei in der Regel vor keinerlei Probleme. Alle gelten als diszipliniert, achtsam und passen aufeinander auf. Den Verkehr zu regeln, darauf beschränkte sich die Arbeit weitgehend.
Trotzdem hat die Polizei im Vorfeld gemeldet, deutlich mehr Beamtinnen und Beamte aufzubieten. Damit sollen mögliche Angriffe von außen auf die Demonstration verhindert werden. Einsatzleiter Gregor Eisermann sagt, dass der CSD als Symbol der offenen queeren Lebensweise nicht ins Bild von Radikalen passe. Das sei einer der Gründe für den großen Polizeieinsatz.
Sperrungen wegen des CSD
Die Deutzer Brücke ist seit Samstagnachmittag bis Montagfrüh um 2 Uhr in Fahrtrichtung Innenstadt für den Autoverkehr gesperrt. Außerdem ist der Kölner Hauptbahnhof heute ab etwa 13:30 Uhr nur noch vom Breslauer Platz aus erreichbar.
Unsere Quellen:
- WDR-Gespräch mit Polizei-Einsatzleiter Gregor Eisermann
- 1. FC Köln
- Stadt Köln
- Cologne Pride
- Nachrichtenagentur DPA
Über dieses Thema berichten wir am 06.07.2025 auch im WDR Fernsehen: WDR aktuell, 12.45 Uhr.