Newsblog zum Ukraine-Krieg

Russland rückt weiter vor – und nimmt offenbar zwei Orte ein

Aktualisiert am 06.07.2025 – 13:11 UhrLesedauer: 33 Min.

Russische Soldaten nahe der Frontstadt Pokrowsk: Einem Bericht zufolge soll Russland dort mehr als 100.000 Soldaten zusammengezogen haben.Vergrößern des Bildes

Russische Soldaten nahe der Front (Archivbild): Russland hat offenbar zwei neue Orte eingenommen. (Quelle: IMAGO/Stanislav Krasilnikov)

Russland hat offenbar zwei weitere Orte in der Ukraine eingenommen. Kiews Bürgermeister Klitschko hat eine Bitte an Deutschland. Alle Entwicklungen im Newsblog.

Das russische Militär hat eigenen Angaben zufolge zwei Ortschaften im Osten der Ukraine unter seine Kontrolle gebracht. Es handele sich um Soboliwka in der Region Charkiw und Piddubne in der Region Donezk, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zudem meldete die Nachrichtenagentur Interfax, russische Einheiten hätten einen ukrainischen Luftwaffenstützpunkt, eine Fabrik für Drohnen-Komponenten und Munitionslager angegriffen. Eine ukrainische Stellungnahme lag zunächst nicht vor.

Russland führt einen brutalen Angriffskrieg, da bleiben Gäste meist eher aus. Nun hatten die Russen Elon Musks Vater zu Besuch – und haben es schnell bereut. Meint Wladimir Kaminer. Lesen Sie hier seine Kolumne.

Russland und die Ukraine haben nach Militärangaben jeweils mehr als 100 Drohnenangriffe des Gegners verzeichnet. Demnach setzte Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine in der Nacht 157 Drohnen und 4 Raketen ein. Es habe Einschläge an 19 Stellen gegeben, so die Angaben der Luftstreitkräfte in Kiew. Russlands Verteidigungsministerium teilte mit, dass die Flugabwehr 120 ukrainische Drohnen vernichtet oder abgefangen habe. Betroffen waren demnach rund ein Dutzend Regionen, vor allem die an die Ukraine grenzenden Gebiete Brjansk und Kursk.

In der Ukraine gab es laut Behörden im Gebiet Kiew Brände und schwere Schäden an Gebäuden und mindestens drei Verletzte. In der südukrainischen Hafenstadt Mykolajiw meldete Gouverneur Witalij Kim massive Angriffe mit Shahed-Drohnen. Im Hafen seien Lagerhallen und das Stromnetz beschädigt worden. Verletzte gebe es keine.

Das russische Verteidigungsministerium machte – wie immer – keine Angaben zu möglichen Schäden oder Verletzten. Moskaus Truppen setzten zudem ihre Angriffe mit Artillerie in den teils von ihnen besetzten ukrainischen Gebieten fort. Dort gibt es täglich Tote und Verletzte.

Das russische Militär hat die Ukraine in der Nacht erneut mit Drohnenangriffen überzogen. In der ostukrainischen Großstadt Charkiw wurden mehrere Einschläge gemeldet. Bürgermeister Igor Terechow berichtete auf Telegram von Explosionen. Laut Militärgouverneur Oleh Synjehubow brachen in mehreren Bezirken der Stadt Brände aus. Eine 46-jährige Frau sei verletzt worden.

Auch das südostukrainische Gebiet Saporischschja wurde laut Militärgouverneur Iwan Fedorow mit Schahed-Drohnen angegriffen. Ein privates Unternehmen, ein Bauernhof und Lagerhäuser seien beschädigt worden, teilte Fedorow bei Telegram mit. Es habe mehrere Brände gegeben. Verletzte wurden zunächst nicht gemeldet.

Auch aus Mykolajiw gab es Berichte über Drohnenbeschuss und Explosionen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, erhofft sich von Deutschland weitere militärische Unterstützung für den Abwehrkampf gegen die russische Invasion – insbesondere Flugabwehrsysteme und Taurus-Marschflugkörper. „Kanzler Friedrich Merz hat in der Vergangenheit völlig zu Recht gesagt, dass anhaltende russische Angriffe auf zivile Ziele die Lieferung von Taurus-Raketen zur Folge haben muss. Wir hoffen, dass die neue Bundesregierung hier Wort hält“, schrieb der Ex-Profiboxer in einem Gastbeitrag für die „Bild am Sonntag“.

Russlands Staatschef Wladimir Putin arbeitet daran, weitere Staaten in seinen Krieg in der Ukraine einzubinden. Nach Erkenntnissen des ukrainischen Geheimdienstes HUR setzt die russische Armee künftig rund fünfzig Spezialkräfte aus Laos in der Region Kursk zur Minenräumung ein. Das berichtet die Zeitung „Kyiv Post“.