Gar nicht so bange Blicke gehen zum immer dunkler werdenden Himmel. Denn wer sich zu „Oper für alle“ auf den Marstallplatz setzt, ist Optimist. Und wild entschlossen, zu Don Giovannis Champagnerarie die Korken knallen zu lassen.

Im Zweifelsfall auch schon früher, denn der Ablauf ist eingeübt: sich ohne große Lücke einreihen auf dem streng begrenzten Sitzbereich, die Picknickdecke ausbreiten und Käsewürfel, Datteltomaten, Ciabatta und Weißwein verteilen. Dann den befreundeten Nachzüglern die eigene Position durch Winken anzeigen – zum ersten Mal werden die sinnvollerweise eingepackten Regenschirme am Eingang konfisziert, das kostet Zeit.

Wer sich einen guten Platz sicheren will, kommt besser früh an diesem Sonntag.Wer sich einen guten Platz sicheren will, kommt besser früh an diesem Sonntag. (Foto: Robert Haas)Die Wartezeit lässt sich in Gesellschaft – und vielleicht  mit einem Getränk – gut überbrücken.Die Wartezeit lässt sich in Gesellschaft – und vielleicht  mit einem Getränk – gut überbrücken. (Foto: Robert Haas)Auch der Intendant der Bayerischen Staatsoper, Serge Dorny, findet seinen Weg auf die Bühne von „Oper für alle“.Auch der Intendant der Bayerischen Staatsoper, Serge Dorny, findet seinen Weg auf die Bühne von „Oper für alle“. (Foto: Robert Haas)

Frühes Kommen lohnt sich, auch weil dann die Wartezeit mit Kartenspielen und Seifenblasen verkürzt werden kann. Eine halbe Stunde vor Beginn ist der Marstallplatz dann schon gut gefüllt, erste Ratlose spazieren mit ihren Isomatten an den Seiten entlang und lugen nach Freiraum.

Währenddessen beginnt Steven Gätjen seine Moderation, gibt als Hamburger Tipps, wie man stoisch Regen aussitzen kann und verbreitet lässig Vorfreude auf die „Oper aller Opern“, den (wie er sagt) „musikalisch-theatralischen Ferrari“ der Musikgeschichte.