Direkt zum Start der Saisonvorbereitung hatte Fußball-Oberligist SV Sonsbeck den Fans ein ganz besonderes Highlight zu bieten. Zu Gast war am Sonntag Drittliga-Aufsteiger MSV Duisburg. Vor 900 Zuschauern behielten die Zebras mit 6:0 (2:0) die Oberhand und erfüllten ihre Aufgabe nach dem Trainingslager souverän.

Die erste Halbzeit SVS-Cheftrainer Heinrich Losing startete mit zwei Neuzugängen in der Anfangsformation. Im Tor gab Jan Fauseweh sein Debüt. Semih Güngör ersetzte den verhinderten Robin Schoofs in der Innenverteidigung. Beide machten eine gute Partie. Auf Duisburger Seite schickte Dietmar Hirsch vier Neuverpflichtungen auf den nassen Rasen. Bei Dauerregen durften sich Rasim Bulic (auf der 6er Position), Niklas Jessen (rechter Außenverteidiger), Christian Viet (zentrale Mittelfeld) und Tim Heike (Mittelstürmer) präsentieren.

Der Außenseiter spielte in der ersten Viertelstunde munter mit. Jedoch nahm der Druck des Drittligisten von Minute zu Minute zu, Sonsbeck wurde in die Defensive gedrängt. Der MSV fand aber vorerst kein Mittel, die gut gestaffelte Abwehr zu durchbrechen. Sonsbeck setzte Nadelstiche.

Zwei Schrecksekunden gab’s bei den Gastgebern: In der 24. Minute blieb Niklas Binn (Sprunggelenk) am Boden liegen. Wenig später klagte Jan Fausweh über Knieschmerzen (37.). Aber beide Akteure konnten nach kurzen Behandlungen weiterspielen. Kurz vor der Pause schlug der Favorit zu. Tim Heike brachte seinen MSV mit einem Doppelpack auf die Gewinnerstraße.

Die Chancen Die erste vielversprechende Möglichkeit gehörte dem Gastgeber. David Somodi setzte einen Schuss von der Strafraumgrenze ab (6.). Direkt im Gegenzug wurde Fauseweh getestet. Gleich drei Schüsse von Can Coskun, Niklas Jessen und Christian Viet entschärfte die neue Nummer eins binnen Sekunden. In der 25. Minute sahen die 900 Zuschauer einen schönen Konter von den Rot-Weißen. Ruben-Joan Martens erkämpfte sich den Ball in der Vorwärtsbewegung der Zebras und bediente Klaus Keisers, der mit seiner Großchance an MSV-Keeper Julius Paris scheiterte.

Die beste MSV-Möglichkeit hatte Tim Heike mit einem Kopfball an den rechten Pfosten. Vorausgegangen war eine Ecke von Patrick Sussek (29.). Nur eine Minute später erneut Aluminium: Sussek setzte das Leder aus 18 Metern an den Außenpfosten. In der 32. Minute hatte der MSV eine Chance von Jakob Bookjans aus der Distanz, aber sein Schuss landete in den Armen von Fauseweh. Auf der anderen Seite versuchte es Niklas Binn, der in der neuen Saison mit der Nummer 9 (von Shawn Kiyau) auflaufen wird, aus spitzem Winkel. Der Ball rauschte nur knapp am MSV-Tor vorbei (34.).

Die Tore Neuzugang Tim Heike zirkelte ein Freistoß aus 18 Metern unhaltbar zum 1:0 (42.) ins Netz. Vorausgegangen war ein unnötiges Foul von Keisers. Nur eine Minute später erhöhte Heike nach Zuspiel von Bookjans auf 2:0 (43.).

Die zweite Halbzeit Mit einer personellen Veränderung starteten die Rot-Weißen nach dem Wechsel. Für Fauseweh rückte für Jannik Hinsenkamp ins Tor. Die Gäste wechselten bis auf Keeper Julius Paris und Bulic komplett durch. Der MSV drückte dem Spiel jetzt seinen Stempel auf und lief immer wieder an. Sonsbeck kam kaum noch zu Entlastungsangriffen.

Die Chancen In der 58. Minute spielten sich Jesse Tugbenyo und Steffen Meuer mit einem Doppelpass durch die Sonsbecker Hintermannschaft. Tugbenyos Abschluss parierte Hinsenkamp. Keisers sah das Duisburgs Keeper zu weit vor seinem Tor stand und versuchte es mit einem Weitschuss knapp hinter der Mittellinie (68.). Aber der zurückeilende Jihan Masseling war noch rechtzeitig zur Stelle. Für ordentlich Schwung sorgte Jan-Simon Symalla auf der linken Außenbahn. Hinsenkamp konnte sein Schuss gerade noch zur Ecke lenken (71.). Auch in der 79. Minute verpasste Symalla einen weiteren MSV-Treffer.

Die Tore Nach Ecke von Conor Noß köpfte Ben Schlicke zum 3:0 (51.) ein. Aus dem Gewühl drückte Steffen Meuer den Ball zum 4:0 (61.) über die Linie. Symalla erzielte mit einem Distanzschuss das 5:0 (65.). Meuer macht das halbe Dutzend voll. Nach Flanke von Tugbenyo traf er zum 6:0 (86.).

Das Fazit Der SV Sonsbeck verkaufte sich ordentlich und hielt lange gut dagegen. Erst ein Freistoßtor brachte die Rot-Weißen ins Hintertreffen. Somodi, Keisers und Binn hatten sogar Möglichkeiten auf ein Tor für den Außenseiter. Aus dem Spiel heraus ließ der Außenseiter kaum was zu. Drei Standardtreffer, ein Distanzschuss und eine schöne Flanke aus dem Halbfeld per Direktabnahme mit einem Torerfolg gab’s für die Duisburger. Da müssen die Sonsbecker noch konsequenter verteidigen.

Das sagt der Trainer „Wir haben die ersten 40 Minuten richtig gut gespielt. Ärgerlich war, dass wir drei Standards reinbekommen und nach dem 0:1 direkt das zweite Gegentor hinnehmen mussten. In der zweiten Halbzeit ist durch die vielen Wechsel der Spielfluss verloren gegangen. Duisburg hat es stark zu Ende gespielt und unsere Fehler eiskalt bestraft“, meinte SVS-Coach Heinrich Losing.