Stand: 06.07.2025 20:13 Uhr
Historischer Sieg im 156. Deutschen Derby: Erstmals in der Geschichte dieses Galopp-Rennens gewann in Nina Baltromei eine Frau im Sattel das mit 650.000 Euro dotierte wichtigste Ereignis der Saison.
Einen Tag vor ihrem 27. Geburtstag siegte sie auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn im Sattel von Hochkönig für Trainerin Yasmin Almenräder aus Mülheim/Ruhr. Im Sattel des krassen Außenseiters gewann Baltromei vor Clifford Lee auf Convergent und Martin Seidl auf Lazio. Die Siegprämie beträgt 390.000 Euro.
„Nina, Nina“-Rufe für die siegreiche Reiterin
Trainiert wird Hochkönig von Yasmin Almenräder – ein historisches Damen-Doppel im Rennen um das begehrte Blaue Band ist damit perfekt. „Ich kann es nicht glauben, dass ich das Derby gewonnen habe“, sagte Baltromei, die eingangs der Zielgeraden mit Hochkönig noch in hinteren Regionen des 17-köpfigen Feldes gelegen hatte und am Ende im Fotofinish gewann.
Sie ist die Tochter des 2012 verstorbenen Galopptrainers Werner Baltromei. Im Gedenken an ihren Vater reckte Baltromei nach ihrem Sieg immer wieder einen Arm mit ausgestrecktem Zeigefinger in den Himmel. Dazu schallten „Nina, Nina“-Rufe der Zuschauer minutenlang über die Rennbahn.
„Es ist der pure Wahnsinn, das so erleben zu dürfen“, erklärte sie nach ihrem Coup: „Hochkönig ist ein solch tolles Pferd, er lässt sich wie ein Auto fahren. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl.“
„Ich bin überwältigt von dem Pferd und von der Reiterin“
Überglücklich war auch Trainerin Almenräder: „Ich habe keine Worte mehr. Nina hat das unglaublich intelligent gelöst. Ich bin völlig überwältigt nach diesem Sieg. Da gehört schon was dazu, das Rennen so zu gewinnen. Das Pferd war immer sehr auffällig, cool, und hat alles, was ein Rennpferd braucht.“
Baltromei erst die elfte Reiterin in der Derby-Historie
Es war überhaupt erst das elfte Mal, dass eine Reiterin im Deutschen Derby antrat. Baltromei selbst war bis Juni noch als Amateur-Reiterin im Einsatz. Besitzer des neuen Derbysieger-Pferdes ist der Stall Clover Leaf von Hans Bierkämpfer und Bernd-Robert Gossens. Für beide war es der größte Sieg als Eigner von Rennpferden
Routinier Starke auf Platz vier
Andrasch Starke hätte sich mit dem neunten Sieg beim Derby zum alleinigen Rekordhalter aufschwingen können. Doch dem Routinier aus Stade blieb mit Path of Soldier nur der vierte Platz im Rennen der 18 dreijährigen Pferde.
Überschattet wurde das Rennen von einem Zwischenfall 600 Meter vor dem Ziel, als sich der aus Frankreich angereiste The Sheriff eine schwere Verletzung zuzog und in eine Klinik gebracht wurde.
Erstmals fand das Derby in der Mitte der Veranstaltungswoche statt. Am Montag und Dienstag folgen dann noch zwei weitere Renntage.
Der Dreijährige gewann mit Jockey Thore Hammer-Hansen im Sattel knapp vor Borna mit Jockey Andrasch Starke.