Dieser Bericht enthält grafische Schilderungen sexueller Gewalt und könnte manche Leserinnen und Leser verstören. Dennoch hat sich BILD dafür entschieden, ihn zu veröffentlichen, da es unerlässlich ist, die Verbrechen der Hamas vom 7. Oktober 2023 zu dokumentieren.

Re’im (Israel) – Am 7. Oktober 2023 verwandelte sich das Supernova-Festival in Israel in ein Schlachtfeld. Was als friedliches Musikfest begann, endete in einem beispiellosen Blutbad.

Palästinensische Terroristen überfielen das Gelände, töteten hunderte Menschen und nahmen zahlreiche als Geiseln. Jetzt enthüllt ein neuer Bericht das Ausmaß sexueller Gewalt gegen israelische Frauen, die von den Terroristen vergewaltigt und ermordet wurden.

Die britische „Sunday Times“ berichtet vorab über ein neues Dokument des „Dinah Project“. Die israelische Organisation forscht über die Verbrechen des 7. Oktober und wird von der Professorin Ruth Halperin-Kadari geleitet.

Aus einem Auto heraus sind fliehende Teilnehmer des Nova-Festivals zu sehen, nachdem die Hamas Israel überfallen hat

Aus einem Auto heraus sind fliehende Teilnehmer des Supernova-Festivals zu sehen, nachdem die Hamas Israel überfallen hat

Foto: Nova

Terroristen versuchten, tote Frauen zu missbrauchen

Die Forscher haben Aussagen von 15 zurückgekehrten Geiseln, Augenzeugen, Therapeuten und Rettungskräften gesammelt und sagen: Die Terroristen setzten sexuelle Gewalt gezielt und systematisch ein.

Auch interessant

Anzeige

Auch interessant

Anzeige

Besonders erschütternd sind dabei die Schilderungen vom Supernova-Festival: Dort wurden junge Frauen gefunden, die zuvor von den Islamisten nackt oder halbnackt an Bäume und Pfähle gefesselt wurden. Dabei wurden sie vergewaltigt, verstümmelt und anschließend ermordet. Einige Opfer wiesen Schusswunden im Intimbereich auf.

Zeugen berichten sogar von Versuchen, selbst tote Frauen sexuell zu missbrauchen.

Diese Taten beschränkten sich jedoch nicht auf das Festivalgelände. Auch entlang von Straßen, in einer Militärbasis sowie in den Kibbuz-Dörfern Kfar Aza, Re’im und Nir Oz wurden schwerste Sexualverbrechen begangen. Dabei ähnelt sich das Vorgehen der Täter an allen Orten.

Die Beweise seien erdrückend, heißt es. Es gebe Belege für dutzende Gruppenvergewaltigungen. Schwerst traumatisierte Überlebende konnten erst jetzt, Monate später, über das Geschehene sprechen.

Lesen Sie auchGeiseln wurden in Gefangenschaft missbraucht

Auch in der Gefangenschaft von Hamas hörte das Grauen nicht auf. Geiseln berichten, dass sie von ihren Entführern auf verschiedene Weisen misshandelt wurden.

Die Islamisten belästigten und bedrohten die Frauen, zwangen sie, vor ihnen nackt zu sein. Eine Geisel wurde am gesamten Körper rasiert, andere wurden gezwungen, sich vor ihren Peinigern zu waschen oder wurden mit Vergewaltigung bedroht.

Auf dem Gelände des Nova-Festivals, wo am 7. Oktober 364 Menschen durch die Hamas-Terroristen brutal ermordet wurden, wurde ein Gedenkort eingerichtet. Freunde und Angehörige der Toten trauern hier um ihre Liebsten

Auf dem Gelände des Supernova-Festivals, wo am 7. Oktober 364 Menschen durch die Hamas-Terroristen ermordet wurden, wurde ein Gedenkort eingerichtet. Freunde und Angehörige der Toten trauern hier um ihre Liebsten

Foto: Leo Correa/AP

Die Forscher kritisieren die internationale Reaktion auf den 7. Oktober in ihrem Bericht scharf.

▶︎ Organisationen wie „UN Women“ hätten es versäumt, die bereits vor Monaten veröffentlichten Medienberichte zu verurteilen. Das Prinzip, Opfern sexueller Gewalt zu glauben, sei in diesem Fall nicht angewandt worden.

„Frauen auf der ganzen Welt entschieden sich zu schweigen – das ist ein tiefgreifendes moralisches Versagen“, sagt Halperin-Kadari, Chefin des „Dinah Project“.

Das „Dinah Project“ fordert nun internationale Konsequenzen: Eine UN-Faktfindungsmission soll die Vorfälle untersuchen. Zudem müsse Hamas in die UN-Liste der Gruppen aufgenommen werden, die sexuelle Gewalt gezielt als Kriegswaffe einsetzen.