Bielefeld. Berufspraktikum in London, Arbeiten mit Laptops, 3D-Drucker und Virtual-Reality-Brille, Pizza, Pasta und Salatbuffet beim Mensamittagessen und coole Lehrer wie Tobias Dewald, der jetzt am Wochenende bei der großen Party als DJ „Dforest“ auflegt: Davon konnten die Schüler des heutigen Gymnasiums Bethel im offiziellen Gründungsjahr 1925 nur träumen. Von einer außergewöhnlichen Aufbauschule bis zur heutigen Europaschule hat sich das Gymnasium in seiner 100-jährigen Geschichte stetig weiterentwickelt. Noch bis 9. Juli feiert die Schule jetzt das besondere Jubiläum groß, mit Festakt, einem Ehemaligentreffen, Party, Schulfest und vielen Konzerten.
Am Samstag, 5. Juli, sorgte Dewald für Stimmung bei der „kostenlosen 120-Minuten-Party“ in Haus D der Schule an der Rehwiese 65. Die Stimmung: mega. Bereits als Student habe er sich so sein Geld verdient. Und auch heute noch lege er nebenberuflich auf, berichtet Dewald, der seit 2013 Lehrer am Gymnasium Bethel ist und Sport und Biologie unterrichtet.
DJ-Workshops an Bielefelder Schule
Schüler DJ „Dforest“, gratis: Damit Geld in die Abikasse kommt, legt er für jeden Absolventenjahrgang einmal kostenlos bei einer Vorabiparty auf. Auch DJ-Workshops für Schüler hat er angeboten. Das sei super angekommen, auch bei den Schülerinnen – aber leider mit Corona eingeschlafen. Aber er könnte sich durchaus vorstellen, das nochmal aufleben zu lassen.
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Die 1925 gegründete „deutsche Oberschule in Aufbauform“ (später kurz: Aufbaugymnasium), die aus der 1922 eröffneten Bethelschule hervorging, ist der Ursprung des heutigen Gymnasiums Bethel, berichtet Andreas Gather, seit gut zehn Jahren Leiter der Schule mit aktuell 760 Schülerinnen und Schülern. Sie sollte vor allem Kindern – bis Anfang der 1930er-Jahre nur Jungen – aus dem ländlichen Raum von nichtakademischen Eltern Zugang zum Abitur erleichtern. Auch aus entfernten Wohnorten, deshalb wurde direkt ein Schülerheim angeschlossen.
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Raus in die Natur: Jungen der Aufbauschule, aus der das Gymnasium Bethel hervorgegangen ist, malen 1951 im Zeichenunterricht Landschaftsbilder.
| © privat
Einige Jahre später entstand eine höhere Schule für Mädchen mit angeschlossenem Internat, deren Trägerschaft die Westfälische Diakonissenanstalt Sarepta übernahm. Die Sarepta-Schule war gerade bei Familien sehr nachgefragt, die sich eine traditionelle Erziehung für ihre Töchter wünschten. Die gesellschaftlichen Umbrüche in den späten 1960er-Jahren hatten erhebliche Auswirkungen auf die Schullandschaft in Bethel. Der gemeinsame Unterricht von Jungen und Mädchen wurde mehr und mehr zum Standard, in Bethel fusionierten die beiden Oberschulen zu einem Gymnasium.
Eintritt frei: Bielefelder Schule lädt zum Konzert ein
Das Haus A sei der einzige Gebäudeteil, der aus der Gründungszeit heute noch Bestandteil der Schule ist.
| © privat
In den ersten Jahrzehnten spielte vor allem die ganzheitliche Erziehung mit traditionellen Werten eine entscheidende Rolle. „Über die Jahre wurde umgezogen, angebaut, ausgebaut, neu gebaut“, berichtet Gather. Das Haus A sei der einzige Gebäudeteil, der aus der Gründungszeit heute noch Bestandteil der Schule ist. Heute bestehe die Verantwortung darin, junge Menschen auf eine pluralistische und globale Gesellschaft vorzubereiten, so Gather.
Seit den 1990er-Jahren gibt es zahlreiche internationale und interkulturelle Projekte und Aktivitäten. Als Europaschule liegt der Fokus auf Austausch- und Sprachprogrammen, Auslandspraktika und bilingualem Unterricht. Dass das vielseitige Profil so aufrechterhalten werden kann, wünschen sich Gather und Dewald für die nächsten 100 Jahre. Zudem stehe die Renovierung von Haus B an, ergänzt Gather.
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Lehrer Tobias Dewald (r.), Schulleiter Andreas Gather (l.) und einige der insgesamt 760 Schülerinnen und Schüler des Gynasiums Bethel in Feierlaune.
| © BARBARA FRANKE
Mit einem kostenlosen Konzert des Alumni-Chors, großen Ehemaligentreffenstarten und Party mit DJ „Dforest“ starteten die Festtage am Gymnasium Bethel am Samstag, 5. Juli. Der Sonntag startete um 10 Uhr mit Festgottesdienst in der Zionskirche. Unter dem Titel „Symphonic Pop Concert“ spielt das Orchester der Friedrich v. Bodelschwingh-Schulen unter der Leitung von Axel Goldbeck am Sonntagabend, 6. Juli, um 18 Uhr im Forum E des Gymnasiums Bethel. Der Eintritt ist frei.
Großen Schulfest am Mittwoch als Abschluss
Am Montag, 7. Juli, stehen ab 15 Uhr der offizielle Festakt für geladene Gäste sowie ab 19 Uhr zwei weitere Konzerte auf dem Programm. Mit einem großen Schulfest am Mittwoch, 9. Juli, von 10 bis 15 Uhr enden die Jubiläumsfeierlichkeiten.
Weitere Infos: www.gymnasiumbethel.com