Zweiter Test, zweiter Sieg – allerdings nur knapp mit 1:0. Doch auch der Gegner hatte eine Menge Qualität und brachte Münsters Zweitliga-Kicker mächtig in Schwitzen…

Ohne Gegentor gegen Verl. Preußen siegt im Prestige-Duell.

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Das war schon ein ganz anderes Gradmesser als Sechstligist Kinderhaus (5:0) vor einer Woche. Vor 2750 Zuschauern im Telgter Takko-Stadion trafen die „Adlerträger“ auf ein hoch motiviertes Team aus Ostwestfalen, das mit derselben taktischen Ausrichtung unterwegs ist. Frühes Attackieren mit hohem Gegenpressing und Raute.

Keine Frage, bei den Verlern war noch deutlich die Handschrift von Chefcoach Alexander Ende (45) klar zu erkennen, der den SC erst vor dieser Saison in Richtung Münster verlassen hat. Und seine Ex-Mannschaft nach Abpfiff in den höchsten Tönen lobte: Die Truppe wird auch nächste Saison zu den spielstärksten Drittligisten gehören, da bin ich mir absolut sicher. Sie hat uns heute arg gefordert, war genau der passende Gegner.“

In dieser Szene wird Oliver Batista Meier (l.) zwar in letzter Sekunde vom Verler Keeper gestoppt. Trotzdem spielte Preußens Neuzugang eine gute erste Hälfte

In dieser Szene wird Oliver Batista Meier (l.) zwar in letzter Sekunde vom Verler Keeper gestoppt. Trotzdem spielte Preußens Neuzugang eine gute erste Hälfte

Foto: Jürgen Fromme /firo Sportphoto

Sah Neuzugang Oliver Batista Meier (24) ähnlich: „Ein interessanter und intensiver Vergleich.“ Der offensive Mittelfeldspieler, wie Trainer Ende und seine aktuellen Mitspieler Lars Lokotsch (29), Marcel Benger (26) und Torge Paetow (29) mit Verler Vergangenheit, lief nur fünf Tage nach seiner Verpflichtung aus Ulm mit der Nummer 17 auf. Und ließ im ersten Durchgang bereits in einigen Aktionen aufblitzen, dass er das Spiel der Münsteraner mit bereichern kann.

So lieferte der gebürtige Lauterer mit brasilianischen Wurzeln auch die Vorarbeit zum Tor des Tages, das Tidiane Gueye (22) schon in der 18. Minute sehenswert erzielte. Der quirlige Senegalese, hochgezogen aus Preußens U23, konnte nicht nur deshalb Werbung in eigener Sache machen. Ende anerkennend: „Tidi hat richtig gut abgeliefert und sich mit dem Treffer für sein Engagement belohnt.“

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Quelle: BILD/Instagram06.07.2025

Nachdem die Preußen den besseren Start und die erste halbe Stunde klar dominiert hatten, verloren sie allerdings zusehends ihren Faden. Doch Keeper Morten Behrens (28), der als Einziger durchspielen durfte, verhinderte mit mehreren starken Paraden den Ausgleich. Vor allem in der 28. Minute, als er einen Schuss von SC-Knipser Berkan Taz (28/zuletzt 13 Saison-Buden/14 Assists) bärenstark parierte.

Nach dem Seitenwechsel überraschte Ende vor allem mit dem Schachzug, Marc Lorenz (36) als Zehner aufzubieten. Als der Kapitän vor drei Jahren vom Karlsruher SC zu seinem Heimatclub zurückkehrte, war er zunächst als linker Verteidiger vorgesehen. Im zweiten Aufstiegsjahr verschob sich seine Rolle mehr auf die offensive Außenbahn, ehe jetzt – unter Ende – sogar als hängende Spitze ran durfte.

Kapitän Marc Lorenz durfte nach der Pause gegen Verl in ungewohnter Rolle ran – als Zehner

Kapitän Marc Lorenz durfte nach der Pause gegen Verl in ungewohnter Rolle ran – als Zehner

Foto: Jürgen Fromme /firo Sportphoto

„Jeder kennt seine markanten Stärken. Marc muss so nah wie möglich ans gegnerische Tor, damit er seinen linken Fuß einbringt,“ teilte der Neu-Coach seine Überlegungen und fuhr fort, „außerdem ist er lautstark und nimmt die Jungs auch emotional sehr gut mit.“

Ein Zukunfts-Modell? Ende zustimmend: „Wir haben auf dieser Position mit Batista Meier oder Joshua Mees, der ab Dienstag nach Sprunggelenks-Verletzung wieder ins Training einsteigen soll, sowie den Spitzen Malik Batmaz oder Etienne Amenyido natürlich mehrere Optionen. Aber Marc ist durchaus eine davon – warum nicht?!“

Zweiter Test, zweiter Sieg – so weit, so gut. Trotzdem wollte Münsters Trainer längst nicht alles positiv sehen. „Wir haben auch Schwächen gehabt, dem Gegner gerade gegen Ende des ersten Durchgangs zu viele Räume für sein Offensivspiel gelassen. Entweder müssen wir aggressiver noch vorne draufgehen, oder insgesamt nach hinten mehr verdichten. Daran werden wir weiter verstärkt arbeiten,“ so Ende selbstkritisch.

Preußens Neu-Coach Alexander Ende sucht vor allem in der Defensive noch nach Verstärkungen

Preußens Neu-Coach Alexander Ende sucht vor allem in der Defensive noch nach Verstärkungen

Foto: Marco Steinbrenner/DeFodi Images

Außerdem ist die Kader-Planung weiter in vollem Gange. Wobei Ende die Offensive bewusst ausklammert: „Da haben wir inzwischen viele Möglichkeiten, sehe ich keinen Bedarf mehr. Aber in der Defensive müssen und werden wir sicherlich noch etwas tun.“

Und zwar zeitnah! Nach BILD-Informationen sollen möglichst schon in dieser Woche ein spielstarker Innenverteidiger sowie ein rechter Verteidiger – der eventuell auch links hinten eingesetzt werden kann – an der Hammer Straße eintreffen.

Preußen Münster, erste Hälfte: Behrens – Tasov, Scherder, Kirkeskov, Makridis – Preißinger – Hendrix, Bouchama – Gueye – Lokotsch, Batista Meier.

Preußen Münster, zweite Hälfte: Behrens – Sayin, ter Horst, Paetow, Bolay – Benger, Benjamins, Schulz – Lorenz – Batmaz, Amenyido.