Panama erlaubt die
Stationierung von US-Truppen am Panamakanal, nicht aber die Einrichtung von Militärstützpunkten. Das geht aus einer zwischen den USA und Panama getroffenen Vereinbarung hervor. Das Abkommen, das die panamaische Regierung am Donnerstag
veröffentlichte, ermöglicht den USA demnach, Schulungen, Übungen und eine Reihe
weiterer Aktivitäten an von Panama kontrollierten Standorten rund um den
Kanal abzuhalten. Die Vereinbarung ist zunächst auf drei Jahre befristet und kann verlängert werden. Die Einrichtung von Militärstützpunkten wird aber
ausgeschlossen. Das Abkommen bedeutet ein Zugeständnis für US-Präsident Donald Trump, der mehr Einfluss der USA auf die
Wasserstraße gefordert hatte.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth hatte am Tag zuvor erneut eine Stationierung von US-Truppen am Panamakanal vorgeschlagen – zu dessen angeblicher Sicherung. Die USA könnten „auf Einladung“ Militärstützpunkte oder Marineflugplätze „wiederbeleben“ und US-Truppen am Kanal stationieren, sagte Hegseth. Zudem forderte er während eines Besuchs in dem mittelamerikanischen Land freie Durchfahrt für US-Militärschiffe durch den Kanal. Das nun getroffene Abkommen erteilt zwar der Wiederbelebung von
US-Militärstützpunkten eine Absage, erlaubt den USA jedoch, eine
unbestimmte Zahl an Truppen in das Land zu entsenden.

Militärstützpunkte nicht akzeptabel

Panamas Regierung hatte den Vorschlag zur festen Stationierung von US-Truppen
am Vortag entschieden zurückgewiesen. Sicherheitsminister Frank Abrego sagte in einer Pressekonferenz mit Hegseth,
Panama habe durch den Präsidenten José Raúl Mulino deutlich gemacht,
„dass wir keine Militärstützpunkte oder Verteidigungsanlagen akzeptieren
können“.

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Trump hatte in den
vergangenen Monaten wiederholt damit gedroht, dass die USA wieder die
Kontrolle über den Kanal übernehmen könnten. Der Panamakanal war Anfang des 20. Jahrhunderts vom Ingenieurkorps des
US-Heeres gebaut worden. Am 31. Dezember 1999 übergaben die USA die
Verwaltung an Panama.

Trump kritisiert den seiner
Ansicht nach zu großen chinesischen Einfluss auf die Wasserstraße
zwischen Atlantik und Pazifik, durch die fünf Prozent des Welthandels
laufen. Panama machte mehrere
Zugeständnisse an Trump und übte Druck auf einen Hongkonger
Hafenbetreiber aus
, sich von dem Kanal zurückzuziehen.