Trump, Zölle, Zugriff: Die neue Realität für Europas Wirtschaft
Mit der Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus ist aus geopolitischer Unwägbarkeit eine reale Verunsicherung geworden. Die Welt hat sich mit einem Schlag verändert. Verlässlichkeit und Planbarkeit sind massiv unter Druck geraten. In Europa wird über Strafzölle auf US-Digitalprodukte diskutiert, während auf der anderen Seite des Atlantiks der CLOUD Act und FISA Section 702 wieder stärker zur Anwendung kommen – Gesetzesinstrumente, die US-Behörden weitreichenden Zugriff auf global gespeicherte Daten ermöglichen. Sanktionen auf Basis des IEEPA gehören zur wirtschaftspolitischen Tagesordnung.
Für deutsche und europäische Unternehmen heißt das: Wer weiterhin auf US-Hyperscaler setzt, riskiert nicht nur steigende Kosten, sondern auch den unkontrollierten Zugriff Dritter auf sensible Daten. Im schlimmsten Fall kann das bedeuten: Anwendungen werden gestoppt, abgeschaltet oder zu deutlich höheren Preisen betrieben.
„Digitale Souveränität ist kein Luxus, sondern eine Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit“, betonte ein früherer Wirtschaftsminister bereits 2023 und forderte eine digitale Infrastruktur, die nicht nur in Europa steht, sondern auch europäischem Recht und exekutivem Einfluss unterliegt.
Ein Milliardenmarkt im Umbruch
Die öffentliche Hand investiert massiv in die digitale Transformation. Allein in Deutschland wurden laut Bundesinnenministerium im Jahr 2023 großvolumige IT-Ausschreibungen im Wert von über 30 Milliarden Euro vergeben – Tendenz steigend. Neben der Modernisierung von Verwaltungsprozessen fließt ein großer Teil dieser Mittel in Cloud-Infrastrukturen, digitale Plattformen und KI-Systeme.
Europäische Anbieter profitieren davon: Der digitale Arbeitsplatz dPhoenixSuite, entwickelt von Dataport und betrieben auf der IONOS Cloud, zeigt beispielhaft, wie moderne Verwaltungsdigitalisierung funktioniert – open-source-basiert, interoperabel und sicher. Bereits sechs Bundesländer vertrauen auf diese Lösung. Solche Projekte sind technologisch wegweisend und senden ein wichtiges Signal: Europa kann digital souverän sein.
Künstliche Intelligenz: Die Turbine der europäischen Datenwirtschaft
Künstliche Intelligenz ist die Schlüsseltechnologie der nächsten Dekade – und zugleich ein zentrales Thema der digitalen Souveränität. Mit dem EU AI Act will Europa auf klare Regeln setzen: KI-Systeme müssen künftig transparent, erklärbar und DSGVO-konform sein. Für viele proprietäre „Black Box“-Modelle aus den USA bedeutet das faktisch das Aus auf dem europäischen Markt.