Pruntrut (Schweiz) – Riesen-Resonanz auf die „Schweizer First“-Maßnahme in Pruntrut (Jura)!

Seit Freitag ist der reguläre Zugang zum Freibad nur noch Schweizer Staatsangehörigen, Anwohnern oder Personen mit Schweizer Arbeitsvertrag erlaubt. Touristen aus dem Ausland benötigen eine spezielle Zugangskarte – erhältlich nur mit Hotel- oder Campingplatzbuchung in der Region.

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► Hintergrund des harten Schritts: Massive Probleme mit französischen Freibad-Besuchern. Darunter: Belästigung junger Mädchen und Übergriffe auf das Sicherheitspersonal. Bei den Tätern handele es sich vor allem um junge Franzosen mit Migrationshintergrund, berichtet das Schweizer Zeitung „20 Minuten“.

Seit drei Tagen gilt die Maßnahme jetzt – und ist laut örtlichen Behörden ein voller Erfolg.

Maßnahme sorgt für Abo-Boom

Lionel Maître, politischer Verantwortlicher für den Freizeitbereich von Pruntrut, zieht in BILD ein erstes Fazit: „Es verlief sehr gut. Die Bürgerinnen und Bürger haben ‚ihre‘ Badeanstalt mit der damit verbundenen Ruhe wiedergefunden.“

Und weiter: „Wir verzeichneten einen Anstieg bei den Abo-Verkäufen, weil die Bürger endlich das lang ersehnte Sicherheitsgefühl zurückgewonnen haben. Es gab keine Probleme und seitdem keine neuen Badeverbote.“

Steht voll hinter dem Ausländer-Ausschluss: Lionel Maitre, Verantwortlicher für den Freizeitbereich von Pruntrut

Steht voll hinter dem Ausländer-Ausschluss: Lionel Maître, Verantwortlicher für den Freizeitbereich von Pruntrut

Foto: Lionel Maitre/Facebook

Ein Sicherheitsdienst kontrolliert am Freibad-Eingang die Ausweisdokumente der Besucher. Auch das klappte laut Maître ohne Probleme. Denn: Bereits zuvor wurden die Pässe geprüft, da unterschiedliche Eintrittspreise für Einheimische und Nicht-Einheimische gelten.

Nicht-Einheimische wurden über die Maßnahme in den Medien informiert, so Maître – entsprechend blieb ihr Andrang gering. Die Regelung würde auf beiden Seiten der Grenze verstanden werden.

Es gibt auch Kritik von den Badegästen

Frédéric (41), Stammgast im Freibad Porrentruy, sagt zu „20 Minuten“: „Es ist ruhiger so.“ Er berichtet von früheren Konflikten mit Gruppen jugendlicher Franzosen mit Migrationshintergrund, die Hygieneregeln missachtet und verbal auf Hinweise reagiert hätten. Die neue Regel sei zwar „diskriminierend“, aber man werde sehen, ob sie wirke.

Aber nicht alle Badegäste begrüßen das Vorgehen. „Die Regeln sind rassistisch“, sagt Lattmann (59) zu „20 Minuten“. Es sei unfair, „alle zu bestrafen wegen einer kleinen Minderheit“. Die Probleme gingen laut ihm meist von jungen Männern aus – oft Franzosen mit nordafrikanischem Hintergrund, „aber manchmal auch Schweizer“, wie er betont.

Die französische Botschaft in Bern prüft laut „Blick“ eine Reaktion auf die Maßnahme.

Wieso es zu diesem Schritt kam

Seit Mitte Juni gab es immer mehr Probleme mit den französischen Gästen. Viele der Krawallmacher kommen aus Problemvierteln jenseits der Grenze.

► Neben dem massiven Fehlverhalten gibt es laut Maître noch einen Grund für die Maßnahme: Es sind einfach zu viele. „Durch die massenhafte Schließung französischer Schwimmbäder wurden wir von Besuchern überrannt – unsere Anlage ist für 25.000 Einwohner und 900 Badegäste ausgelegt, die französische Nachfrage sprengt diese Kapazität.“

Seit Beginn der Saison gab es deshalb 23 Badeverbote. Seit der Maßnahme, die den Zugang für Nicht-Einheimische einschränkt: 0.

Bade-Boss Maître macht klar: „Für diese Saison haben wir eine starke Maßnahme getroffen. Für die nächste Saison müssen wir noch überlegen. Aber eines ist klar: Wenn wir die Maßnahme wiederholen müssen, werden wir das tun.“