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Jede Menge Splitter: Die Dachluken zerbarsten bei der Durchfahrt unter einer Brücke. © privat
Hitzekollaps kurz vor Arles: 300 Kilometer vor dem Ziel in Südfrankreich war die Abschlussfahrt von 106 Schülern des Hammonense-Gymnasiums zu Ende. Der Schullleiter ordnete die Rückfahrt an.
Hamm – Eine Klassenfahrt ins südfranzösische Arles hat sich für rund 100 Schülerinnen und Schüler des Hammonense-Gymnasiums als totaler Reinfall entpuppt. Das Ziel in der aktuell unter Gluthitze stehenden Provence wurde nicht erreicht. Hammonense-Schulleiter Jörg Asshoff zog am Montagnachmittag, 30. Juni, rund 300 Kilometer vor Arles die Reißleine und ordnete den Abbruch der Bus-Tour an. Die Fahrt habe sich nicht nur als problematisch, sondern zumindest für einzelne Schüler als gefährlich erwiesen, teilte er per Mail den Eltern mit. Am späten Dienstagabend sollten die Schüler wieder in Hamm eintreffen, wo es ebenfalls eine Hitzewelle gibt.
Schullleiter ordnet Rückfahrt an: Hammer Schüler landen in Frankreich
Schon der Start der Abschluss-Stufenfahrt der Zehnklässler am Sonntagabend entwickelte sich zur lästigen Geduldsprobe. Der süddeutsche Reiseveranstalter hatte hierzu ein Busunternehmen aus Herne gechartert. Nahezu jedes der 106 Kinder kam um 19.30 Uhr mit einem Hartschalenkoffer zum Abfahrtspunkt am Jahnstadion. Hartschalenkoffer waren aber zu sperrig für die Gepäckräume in den beiden Bussen – und angeblich auch vertraglich nicht vorgesehen. Konsequenz: Ein Anhänger musste aus Herne nachgeordert werden. Die Abfahrt verzögerte sich deshalb um mehr als zwei Stunden. Zudem durften die Busse nun nur noch mit 80 statt mit 100 Kilometer pro Stunde fahren.
Nach gut 800 Kilometer Fahrstrecke fiel dann gegen 16 Uhr bei Lyon in einem der Busse die Klimaanlage aus. In einem klimatisierten Einkaufszentrum kühlten sich Schüler und Lehrer ab und versorgten sich mit Lebensmitteln. Auf dem Parkplatz bekam zunächst eine Schülerin Kreislaufprobleme. Sie wurde von einem wohl zufällig anwesenden Sanitäter versorgt. Weitere Schülerinnen sollen danach über ähnliche Probleme geklagt haben.
Abbruch der Klassenfahrt veranlasst – Schüler sollen am Dienstag zurück nach Hamm
Daraufhin wurde der Abbruch der Klassenfahrt veranlasst. Die Reisegruppe sollte in einem wenige Kilometer entfernten Hotel übernachten und am nächsten Morgen (mit neuen Bussen) wieder nach Hamm zurückgebracht werden. Auf der Fahrt zu diesem Hotel kam es dann noch zu einem Unfall. Weil die Dachluken von dem defekten Bus (womöglich von Schülern) aufgeklappt worden waren, zersplitterten diese, als der Bus unter einer Brücke durchfuhr. Mehrere Schüler wurden von den Splittern getroffen, eine Schülerin bekam einen Splitter ins Auge. Nach ambulanter Behandlung waren alle Kinder am Abend wieder zusammen. Um 9 Uhr wurde am Dienstag die Rückfahrt angetreten.