Während die Zahl der Drogentoten in ganz Deutschland im vergangenen Jahr gesunken ist, sind in Berlin mehr Menschen an Drogen gestorben denn je zuvor. In der Hauptstadt sind vor allem synthetische Opioide auf dem Vormarsch.
In Berlin sind im vergangenen Jahr 294 Menschen am Konsum illegaler Drogen gestorben. Diese Zahl wurde bei einer Pressekonferenz des Bundesbeauftragten für Sucht- und Drogenfragen, Hendrik Streeck, am Montag in Berlin genannt.
Das ist ein neuer Höchststand für die Hauptstadt. Im Jahr davor waren es laut der polizeilichen Kriminalstatistik in Berlin 271 Drogentote.
Bundesweit ging die Zahl der Drogentoten im vergangenen Jahr dagegen leicht zurück auf 2.137 Fälle. Das seien nur 90 Fälle weniger als im Jahr davor und ein weiterhin sehr hoher Wert, hieß es in einer Pressemitteilung.
Besorgniserregend sei der Anstieg der Todesfälle bei jungen Menschen unter 30 Jahren um 14 Prozent. Sprunghaft angestiegen sei die Zahl von Todesfällen, die in Verbindung mit synthetischen Opioiden, etwa Fentanyl, und neuen psychoaktiven Stoffen stehen.
Im Zusammenhang mit synthetischen Opioiden wurden 342 Todesfälle gezählt – so viele wie noch nie. Die Zahl der Todesfälle, an denen andere neue psychoaktive Stoffe beteiligt waren, stieg um mehr als 70 Prozent auf 154.
Streeck forderte „ein systematisches, flächendeckendes Monitoring- und Warnsystem, das schnell erkennt, welche Substanzen auf dem Markt zirkulieren“. In rund der Hälfte der Todesfälle seien keine toxikologischen Gutachten oder Obduktionen vorgenommen worden. Eine nachhaltige Strategie gegen Drogenkonsum und -sterblichkeit könne es nur auf Basis valider Daten geben.
Der aktuelle Weltdrogenbericht geht von 316 Millionen Drogenkonsumierenden weltweit aus – ein historischer Höchststand. In der EU haben beispielsweise 2024 rund 2,7 Millionen junge Erwachsene Kokain konsumiert. Durch neue Online- und Schmuggelkanäle steige die Verfügbarkeit gefährlicher Drogen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 07.07.2025, 12:40 Uhr