Zu Pfingsten stand Stavenhagen Kopf, als namhafte Künstler auf rund 2000 Quadratmeter Fläche ihre Spuren an Wänden und Wohnblöcken hinterlassen haben. Wie bunt die Stadt beim FritzArt-Festival geworden ist, wird man viele Jahre noch sehen können. Während die Einwohner damit leben müssen, verspricht sich die Stadt touristisch einiges davon. Es gibt Überlegungen, künftig Stadtführungen durch diese einmalige Open-Air-Galerie anzubieten.

Metallschild mit QR-Code an den Fassaden

Übernehmen würde diese Rundgänge der Graffiti-Künstler Tony Schumalla, durch dessen Initiative das Festival überhaupt zustande gekommen war. Vor jeder Giebel-Fassade, die sechs internationale Künstler gestaltet haben, soll noch ein Metallschild mit einem QR-Code angebracht werden, so Schumalla. Dort gebe es dann alle wichtigen Informationen zu Kunstwerk und Künstler. „Ich glaube, wir können viele Leute damit in unsere Stadt locken“, meint er.

Doch wo sind die Bilder der 76 Graffiti-Künstler geblieben, die im Schlossgarten auf einer 1000 Meter langen Sprühfläche entstanden sind? Aneinander gereiht hatten sich diese wie eine große Kunstwand durch den gesamten Park geschlängelt.

Einige besprühte Platten seien inzwischen verkauft, andere verschenkt worden. „Den Rest habe ich erstmal eingelagert“, erklärt Schumalla. Die liegen jetzt sicher in Neubrandenburg. In Stavenhagen habe er keine Möglichkeit zum Lagern gefunden.

Verrotten sollen die mobilen Leinwände dort nicht. Jedoch zu viel hin und her transportiert werden könnten sie auch nicht, sonst würden die dünnen Spanplatten kaputtgehen. Leider seien sie vom Regen zu Pfingsten nass geworden. Seine Idee sei es, dass ein Teil der Graffiti-Bilder in den Schaufenstern leerer Läden ausgestellt werden könnten, in der Innenstadt oder auch im Einkaufszentrum „Reutereiche“ (EKZ), wenn die Eigentümer einverstanden sind. Auch gebe es Überlegungen, im Waldbad eine Wand mit den Bildern aufzustellen. Er sei sicher, dass sich mit der Stadt eine Lösung finden lasse.

Galerie soll Teil des virtuellen Stadtrundgangs werden

Stadt und Organisationsteam wollen indes auch noch das FritzArt-Festival auswerten. Wie Bürgermeister Stefan Guzu sagte, denke er darüber nach, die Open-Air-Galerie auch in den virtuellen Stadtrundgang mit einzubinden, den es über das Reutermuseum seit vergangenem Jahr gibt. Mittlerweile zeigen sich auch die anfangs skeptischen Stadtvertreter begeistert von dem Festival. „Es war ein herausragendes Ereignis, ich bin immer noch geflasht“, meinte Detlef Hein (UFS) und spricht dabei im Namen seiner Fraktion. „Alle haben unsere Stadt gelobt, danke an das Organisationsteam.“ Auch Stadtpräsident Klaus Rißer (CDU) hat vielerorts gehört, dass es gefallen hat, wie er berichtete.

Doch gibt es einen Makel, wie Hein sagte. In den Flyern, die zu den Kunstwerken führen, seien keine Straßennamen angegeben. Für Ortsunkundige seien die Standorte nicht leicht zu finden. Da müsste nachgebessert werden.