Radfahrer haben am Samstag ihre Forderungen an die Bürgermeister von Ditzingen, Gerlingen und Leonberg überreicht. An der Demo nahmen rund 150 Menschen teil.
Ditzingen, Gerlingen. Mehr als 150 Menschen kamen am Samstag auf dem Ditzinger Rathausplatz zusammen, um gemeinsam ein Zeichen für eine bessere Radinfrastruktur zu setzen. Bei der überörtlichen Fahrraddemo unter dem Motto „Drei Städte gemeinsam für bessere Verbindungen“ radelten die Teilnehmer von Ditzingen über Gerlingen bis nach Leonberg – begleitet von Redebeiträgen, Forderungskatalogen und prominenter politischer Unterstützung.
Wünsche und Forderungen an den Oberbürgermeister
Ulrich Steller, Vorstandsmitglied der Grünen Ditzingen, sprach zum Auftakt von „märchenhaften Zuständen“ in der Stadt – allerdings nicht im Sinne von Feen und Königen, sondern eher im Stil der Köhlerkinder: arm an Schutz, geplagt von Gefahren. Und wie in jedem Märchen gehören auch Wünsche dazu – diese trug er vor und überreichte anschließend seine Liste an Forderungen an Oberbürgermeister Michael Makurath. Dieser stellte im Anschluss die Sicht der Stadt dar und betonte, dass der Wille zur Verbesserung vorhanden sei – viele Vorhaben jedoch an Zuständigkeiten und Finanzierungsfragen zwischen Kommune, Kreis und Land hängen.
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Zum Abschluss der Kundgebung bekam Martin Loch vom Ditzinger Jugendgemeinderat das Wort. Er sprach als Vertreter der jungen Generation – und fand deutliche Worte: Junge Menschen seien besonders auf das Fahrrad angewiesen, weil sie oft gar kein Auto zur Verfügung hätten – und viele von ihnen wollten das auch gar nicht. Loch warnte davor, dass eine Innenstadt, die nur als Durchfahrtsstraße fungiert, ihre Funktion als lebendiger Treffpunkt verliere – was letztlich auch zu Leerstand führen könne. Es brauche mehr Platz für Menschen statt für Autos. Die Demonstration sei daher ein starkes und notwendiges Signal.
Kundgebung auch in Gerlingen
Etwa 130 Radfahrende machten sich danach auf den Weg nach Gerlingen. Auch dort wurden sie empfangen: Bürgermeister Dirk Oestringer nahm persönlich an der Zwischenkundgebung teil. In Gerlingen verlas die Stadträtin Monja Sales Prado von den Grünen die lokalen Forderungen und überreichte sie symbolisch an das Stadtoberhaupt. In ihrer Rede ging sie auch auf die Verbindung zwischen Gerlingen und Ditzingen ein: „Der Radweg nach Ditzingen ist – wie wir gerade gesehen haben – seit Jahrzehnten in einem untragbaren Zustand: zu uneben, zu schlecht gepflegt und in dem Zustand ein Sicherheitsrisiko!“
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Zum Abschluss führte die Route weiter nach Leonberg. Dort wurden die Radlerinnen und Radler auf dem Marktplatz erwartet. Gudrun Sach, Bernd Murschel und Klaus Wankmüller trugen die Forderungen für Leonberg vor und überreichten sie an Oberbürgermeister Martin Georg Cohn. Dieser nutzte die Gelegenheit für eine engagierte Rede, in der er Verständnis für die Anliegen äußerte und auf bestehende Planungen in der Stadt verwies. (red)