Kein Platz mehr für Waffen und Diebesgut? Die Berliner Polizei diskutiert heftig darüber, geplante Razzien verschieben zu müssen, wie der „Tagesspiegel“ berichtet. Grund dafür ist offenbar eine volle Asservatenkammer. So gab die Staatsanwaltschaft bekannt, dass die Asservatenstelle im Kriminalgericht Moabit ab 1. Juli bis auf Weiteres wegen Überfüllung geschlossen sei. Die Moabiter Asservatenkammer, eine der größten Deutschlands, müsse des Arbeits- und Brandschutzes wegen dringend saniert werden.

In einem Rundschreiben des LKA an die Dienststellen heißt es laut der Zeitung nun: „Zur Reduzierung des derzeitigen Asservatenaufkommens soll jeweils im Einzelfall geprüft werden, ob die Durchführung von Durchsuchungen – soweit rechtlich und taktisch vertretbar – aufschiebbar ist.“ Diese Maßnahme sei zwar auch gelegentlich bei fehlendem Personal üblich, wenn keine Gefahr im Verzug bestehe, sagte Carsten Milius vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. „Nur ist das aktuelle Signal trotzdem beunruhigend. Berliner Polizisten finden auch bei Einsätzen, die vielleicht keine Priorität hatten, öfter Betäubungsmittel, Waffen, gestohlene oder unverzollte Waren.“