Am 15. Mai, also etwa in einem Monat, beginnt die Badesaison an den bayerischen Seen. So auch in Unterföhring. Und dort befinden sich seit diesem Jahr gleich zwei von insgesamt fünf Gewässern im Landkreis München, welche als sogenanntes EU-Badegewässer gelten: neben dem Feringasee neuerdings auch der in den Isarauen gelegene, rund sechs Hektar große und bis zu drei Meter tiefe Poschinger Weiher am nördlichen Rand der Gemeinde.

Laut dem bayerischen Gesundheitsministerium gibt es derzeit fast 380 solcher offiziellen Badestellen an etwa 290 Seen im Freistaat. Im Landkreis München zählen neben den beiden Gewässern in Unterföhring die Seen in Garching, Heimstetten und Unterschleißheim dazu.

Auf die EU-Liste kommen nur Gewässer, an denen regelmäßig viele Menschen baden gehen und wo Baden nicht dauerhaft verboten ist oder wo nicht davon abgeraten wird. Sobald ein Gewässer aufgenommen ist, kontrollieren die zuständigen Gesundheitsämter regelmäßig die Wasserqualität auf Escherichia-coli-Bakterien sowie Intestinale Enterokokken.

Für die Qualitätseinstufung einer Badestelle reicht eine einzelne Messung allerdings nicht aus; stattdessen werden alle Untersuchungsergebnisse der zurückliegenden vier Jahre betrachtet und daraus die Wasserqualität als „ausgezeichnet“, „gut“, „ausreichend“ oder „mangelhaft“ eingestuft. An nicht klassifizierten Seen gibt es im Gegensatz dazu weder gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen noch eine Pflicht zur Veröffentlichung von Messergebnissen.

Zwischendurch hatte der Feringasee dem Gewässer den Rang abgelaufen

Seit Kurzem fließen zudem weitere Kriterien in die Entscheidung ein, ob ein Gewässer in die EU-Liste aufgenommen wird: unter anderem eine vorhandene Infrastruktur mit sanitären Anlagen, Parkmöglichkeiten, gastronomischen Angeboten sowie eine Überwachung durch die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft DLRG. Auch die öffentliche Bewerbung des Sees – etwa über Presse oder Internet – wird berücksichtigt.

Der Poschinger Weiher, auch Unterföhringer See genannt, war früher schon einmal als offizielles Badegewässer ausgewiesen, hatte das Label aber verloren, weil ihm zwischenzeitlich der beliebtere Feringasee die Badegäste streitig gemacht hatte. Mittlerweile erfreut sich der Weiher nach Angaben der Gemeinde aber wieder größerer Besucherzahlen; die vom Umweltbundesamt vorgeschriebene Infrastruktur sei ebenfalls vorhanden. Zudem sei er auch „in der Zeit als ‚normaler‘ Badesee“ hinsichtlich seiner Wasserqualität getestet worden, so die Gemeinde. „Diesbezüglich gab und gibt es keine Beanstandungen.“

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In Bayern werden pro EU-Badestelle jeweils sechs Wasserproben genommen – sowohl vor als auch während der Badesaison, die von Mitte Mai bis 15. September dauert. Bei einer Probeentnahme am Unterföhringer Feringasee berichteten Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) und der LGL-Präsident Christian Weidner im vergangenen Juli, dass sich die Wasserqualität der bayerischen Badeseen in den vergangenen 30 Jahren stetig verbessert habe. An 98 Prozent aller bayerischen Badegewässer sei die Wasserqualität mittlerweile mindestens gut. Auch für die kommende Saison dürfte es laut dem bayerischen Gesundheitsministerium keine Sicherheitsbedenken geben. Auf seiner Webseite schreibt das Ministerium: „Die Wasserqualität der bayerischen Badeseen war in der Vergangenheit in den allermeisten Fällen ausgezeichnet.“

Alle Ergebnisse der Wasserproben an EU-Badegewässern im Landkreis München sind beim Landratsamt München einsehbar unter www.landkreis-muenchen.de.