Vier Polizisten der Wache am Berliner Alexanderplatz sollen im Juli 2021 einen unschuldigen Mann misshandelt haben. Rund vier Jahre später stehen die damaligen Beamten der „Alex-Wache“ vor dem Amtsgericht Tiergarten.
Zwei der Angeklagten schilderten zu Prozessbeginn am Montag grundlose Schläge eines 37-jährigen Mitangeklagten. Ein 31-jähriger Angeklagter sagte, er und die beiden weiteren Kollegen seien schockiert über dessen Vorgehen gewesen – „wir haben nichts gebilligt und nichts zugelassen“. Der 37-Jährige schwieg zunächst zu den Vorwürfen.
Die Staatsanwaltschaft wirft den 28- bis 37-Jährigen unter anderem Körperverletzung im Amt, Verfolgung Unschuldiger, Nötigung im Amt und Freiheitsberaubung vor. Opfer war laut Anklage ein damals 21-Jähriger, der den Verlust seines Geldbeutels melden wollte. Als Hauptangeklagter gilt ein 37-Jähriger, der den Mann geschlagen haben soll.
Nach der Tat hätten die damaligen Polizisten der Wache am Alexanderplatz beschlossen, zu Unrecht ein Ermittlungsverfahren gegen den jungen Mann einzuleiten und wahrheitswidrig zu behaupten, er habe beim Betreten der Wache mit Gegenständen auf sie geworfen, so die Anklage.
Der Hauptangeklagte stand bereits in einem anderen Verfahren vor Gericht und hat den Polizeidienst inzwischen freiwillig quittiert.
Sendung: rbb24 Inforadio, 07.07.2025, 13:40 Uhr