Washington – Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) ist der Meinung, dass US-Präsident Donald Trump (79) den Friedensnobelpreis bekommen sollte. Jetzt schlug er ihn offiziell dafür vor.

Zu Beginn eines gemeinsamen Abendessens im Weißen Haus lobte er am Montagabend (Ortszeit) in Anwesenheit von Journalisten Trumps „Streben nach Frieden und Sicherheit, das Sie in vielen Ländern, aber jetzt insbesondere im Nahen Osten, anführen“. Trump schmiede „in diesem Moment Frieden, in einem Land, in einer Region nach der anderen“. Dann reichte Netanjahu Trump einen Brief, den er an das Nobelpreiskomitee geschickt habe, um den US-Präsidenten für den Friedenspreis zu nominieren.

Netanjahu (r) überreicht Trump einen Brief, den er an das Nobelpreiskomitee schrieb

Netanjahu (r) überreicht Trump einen Brief, den er an das Nobelpreiskomitee schrieb

Foto: Alex Brandon/AP/dpa

„Sie haben ihn verdient, und Sie sollten ihn bekommen“, so Netanjahu direkt zu Trump. Der US-Präsident reagierte sichtlich bewegt: „Wow“, sagte er. „Gerade von Ihnen ist das sehr bedeutungsvoll.“ Die USA gelten als engster Verbündeter Israels.

Trump: Hamas will Waffenruhe in Gaza

Ebenfalls zu Beginn des gemeinsamen Abendessens der Regierungschefs, sagte Trump, er sei zuversichtlich, dass die Hamas einer Waffenruhe in Gaza zustimmen wird: „Sie wollen sich treffen und sie wollen diese Waffenruhe.“

Zum aktuellen Stand der indirekten Gespräche über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln sagte der ebenfalls beim Abendessen anwesende US-Sonderbeauftragte für den Nahen Osten, Steve Witkoff, es gebe die Gelegenheit, eine Einigung schnell zu erzielen. Er wird nach Angaben des Weißen Hauses diese Woche in die katarische Hauptstadt Doha reisen, um an den Vermittlungsgesprächen teilzunehmen.

Lesen Sie auch„Wenn sie gehen wollen, sollten sie gehen können“

Trump und Netanyahu haben auch über die Lage der Menschen im Gazastreifen gesprochen. Auf die Frage nach Plänen zur Umsiedlung von Palästinensern sagte Trump, es gebe eine gute Zusammenarbeit mit Nachbarländern Israels. Genauer wurde er nicht.

Netanyahu wiederum erklärte: „Wenn die Menschen bleiben wollen, können sie bleiben. Aber wenn sie gehen wollen, sollten sie gehen können.“ Man arbeite sehr eng mit den USA zusammen, „um Länder zu finden, die umsetzen wollen, was sie immer sagen: dass sie den Palästinensern eine bessere Zukunft geben wollen“, sagte Netanyahu. „Ich glaube, wir stehen kurz davor, mehrere Länder zu finden.“ Nähere Details nannte er nicht.

„Wir werden noch weitere Waffen schicken“

Trump wurde auch gefragt, ob er vorhat, trotz eines jüngst bekannt gewordenen teilweisen Lieferstopps weitere Waffen in die Ukraine zu liefern. Daraufhin der Präsident: „Wir werden noch weitere Waffen schicken. Wir müssen, sie müssen in der Lage sein, sich zu verteidigen. Sie werden sehr schwer getroffen.“ Vorrangig solle es sich dabei um Verteidigungswaffen handeln. Erst vergangenen Dienstag war bekannt geworden, dass die USA die Lieferung einiger bereits zugesagter Waffen – darunter auch Flugabwehrraketen – an die Ukraine gestoppt haben.