Der Dönerpreis hat es in Berlin ja quasi zum ehrenamtlichen Inflationsindikator gebracht. Um etwa einen Döner im Monat, nämlich 6,86 Euro für einen Berliner Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 2200 Kilowattstunden (kWh), wird der Berliner Grundversorger Vattenfall ab Juli die Strompreise in der Grundversorgung anheben.
Vattenfall rechtfertigt die Preiserhöhung um etwa acht Prozent mit den höheren Netzentgelten der landeseigenen Stromnetz Berlin. Was können Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung tun?
Erstens: Dokumentieren Sie den aktuellen Zählerstand zum 30. Juni auf jeden Fall per Foto. So vermeiden Sie Fehler bei der Abrechnung und können exakt belegen, für welche Kilowattstunden die neuen Preise überhaupt gelten.
Gerade wenn Sie in der Vergangenheit nicht selber gemeldet haben oder der Zugang zum Zähler schwierig ist, sind die Stände oft vom Versorger geschätzt. Das ist bei uns in der Beratung ein häufiges Problem.
Zweitens: Passen Sie gegebenenfalls Ihren monatlichen Abschlag an. Sonst droht eine Nachzahlung auf einen Schlag im nächsten Jahr.
Drittens: Versuchen Sie Ihren Stromverbrauch zu senken. Oft sind da diverse Euros schon mit sehr einfachen Maßnahmen wie Verzicht auf Standby-Schaltungen, sparsamen Duschköpfen oder Abtauen des Kühlfachs zu holen.
Markus Kamrad ist Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin.
Viertens: Nur eine Minderheit der Haushalte muss im Tarif der Grundversorgung bleiben, der ist wirklich nur als Auffanglösung gedacht, um die Stromversorgung zu garantieren. Auch die meisten Kundinnen und Kunden bei Vattenfall sind dort in günstigeren Tarifen.
Und auch viele andere Anbieter bieten weit bessere Tarife an. So kann man noch deutlich mehr Kosten vermeiden als die der aktuellen Preiserhöhung.
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Und wenn man das Geld dann statt in Döner etwa in die Altersvorsorge steckt – so oder so: Auch überschaubare monatliche Ersparnisse oder Belastungen machen über die Zeit sehr viel aus. Und Anbieter- und Tarifwechsel sind kein Hexenwerk.