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Die ESTA-Gebühr verdoppelt sich, Nationalparks kosten mehr. Wie Trumps „Big Beautiful Bill“ deutsche Urlauber zur Kasse bittet.
Mit der Verabschiedung seines umstrittenen „Big Beautiful Bill“ hat US-Präsident Donald Trump im Juli 2025 tiefgreifende Änderungen für die US-amerikanische Reisebranche durchgesetzt. Das Gesetzespaket bringt deutliche Mehrkosten für internationale Touristen mit sich und kürzt gleichzeitig die Mittel für die Tourismusförderung drastisch.
ESTA-Gebühr steigt um fast 100 Prozent
Die wohl spürbarste Änderung für deutsche und europäische USA-Reisende betrifft die ESTA-Gebühr. Wer künftig unter dem Visa-Waiver-Programm in die USA einreist, muss statt der bisherigen 21 Dollar nun 40 Dollar (etwa 34 Euro) für die elektronische Einreisegenehmigung zahlen. Das entspricht einer Erhöhung um fast 100 Prozent.
Die neue Regelung ist Teil des umfassenden Steuer- und Ausgabengesetzes, das der US-Kongress nach einer Marathonsitzung verabschiedet hat. Wann genau die höhere Gebühr in Kraft tritt, ist noch nicht bekannt. Auch interessant: Trump unterschreibt „Big Beautiful Bill“ – und protzt mit Tarnkappenbomber-Show.
Parallel zur Gebührenerhöhung kürzt die Trump-Administration die Bundesförderung für Brand USA drastisch. Die nationale Organisation für Tourismusmarketing erhält künftig nur noch 20 Millionen Dollar jährlich – ein Rückgang von 80 Prozent gegenüber den bisherigen 100 Millionen Dollar.
Trumps „Big Beautiful Bill“: So teuer werden nun Reisen in die USA © Manuel Balce Ceneta/dpa
Diese Kürzung trifft Brand USA zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Mit dem 250-jährigen Jahrestag der Vereinigten Staaten, der FIFA-Weltmeisterschaft 2026 und den Olympischen Sommerspielen 2028 stehen gleich mehrere internationale Großereignisse bevor, die eigentlich Millionen zusätzlicher Touristen anlocken könnten.
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Die US Travel Association reagiert scharf auf die neuen Bestimmungen. Präsident der US Travel Association Geoff Freeman sprach von „verrückten neuen Gebühren“ und kritisiert, dass diese wie ein „selbst auferlegter Zoll“ auf internationale Besucher wirken würden. Neben den höheren ESTA-Gebühren müssen sich USA-Reisende auf weitere Mehrkosten einstellen: Trump hat bereits höhere Eintrittspreise für ausländische Besucher in Nationalparks verfügt. Die Branche sieht das Ziel gefährdet, die USA zum meistbesuchten Reiseziel der Welt zu machen.
Die Maßnahmen treffen die US-Tourismusbranche zu einem kritischen Zeitpunkt. Bereits jetzt zeigen sich erste Folgen: Kanadische Statistiken belegen einen Rückgang der USA-Besuche um 23 Prozent im Februar 2025. Das 4,5 Billionen Dollar schwere Steuerpaket wird hauptsächlich durch Kürzungen bei Sozialprogrammen finanziert, während unabhängige Experten eine zusätzliche Staatsverschuldung von über 3,3 Billionen Dollar in zehn Jahren prognostizieren. Auch interessant: Zustimmung für Trump fällt, Verbündete wenden sich ab – Demokraten sehen ihre Chance.