Zum Auftakt der Woche ist es mit dem Dax nach oben gegangen. Aber: „Die drohenden Zölle werden dem Dax das Leben weiterhin schwer machen“, sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. „Die Börsenwelt spekuliert aktuell, an wen die ersten zwölf Zoll-Drohbriefe adressiert sein werden.“ Auch die EU könne unter den Empfängern sein, was für die exportorientierten europäischen Volkswirtschaften eine immense Belastung wäre. Zwar wirkt der bis 1. August aufgeschobene Beginn der US-Strafzölle positiv, jedoch hätten die Drohungen von US-Präsident Donald Trump gegen die Brics-Staaten vor Augen geführt, wie unberechenbar dieser sei, meinte ein Händler.
Heute gibt es einige interessante Termine. Da wären die deutschen Exportzahlen. Diese dürften geschrumpft sein, denn Ökonomen rechnen damit, dass die Ausfuhren im Mai um 0,2 Prozent zurückgingen. Im April waren die Exporte zum ersten Mal seit Oktober 2024 gesunken – und zwar um 1,7 Prozent.
Derweil klopft Bulgarien an die Tür zur Eurozone. Die EU-Finanzminister legen bei ihrem Treffen in Brüssel den offiziellen Umrechnungskurs fest, zu dem der bulgarische Lew ab dem 1. Januar in den Euro umgetauscht wird. Damit wird Bulgarien das 21. Mitglied der Währungsgemeinschaft. Zuletzt hatte Kroatien Anfang 2023 den Euro eingeführt.
Daimler Truck wird sich unter Führung seiner neuen Chefin Karin Rådström auf einem Kapitalmarkttag in den USA voraussichtlich höhere Renditeziele stecken. Bisher peilte der Dax-Konzern von 2025 bis 2030 bei bis zu 60 Prozent Umsatzwachstum eine Marge von mehr als zwölf Prozent an. Die Ausgangslage ist derzeit aber schwierig: Die US-Zollpolitik schreckt Speditionen aus Sorge über eine wirtschaftliche Talfahrt diesseits und jenseits des Atlantiks von der Anschaffung neuer Nutzfahrzeuge ab. Im zweiten Quartal sackte der Absatz von Daimler in Nordamerika um 20 Prozent ab.
Zudem verhandelt der Bundesgerichtshof über die Anfechtungsklagen gegen einen Vergleich, den Volkswagen im Rahmen des Dieselskandals mit mehreren ehemaligen Vorstandsmitgliedern geschlossen hat, darunter Ex-VW-Chef Martin Winterkorn und Ex-Audi-Chef Rupert Stadler. Die Klagen richten sich gegen einen 2021 geschlossenen und von der Hauptversammlung gebilligten Vergleich, durch den VW rund 288 Millionen Euro erhielt.
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