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Deutschland exportiert weniger – und das gleich doppelt. Im Mai brachen die Ausfuhren überraschend deutlich ein. Ein Grund: Die USA, wichtigster Handelspartner, kauften so wenig deutsche Waren wie seit über drei Jahren nicht mehr.

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Laut Statistischem Bundesamt gingen die Exporte im Vergleich zum April um 1,4 Prozent zurück – auf 129,4 Milliarden Euro. Experten hatten mit einem Mini-Minus von nur 0,2 Prozent gerechnet. Doch es kam heftiger. Schon im April lag das Minus bei 1,6 Prozent.

Zwar blieben die USA auch im Mai der wichtigste Abnehmer deutscher Produkte. Doch mit nur 12,1 Milliarden Euro schrumpften die Lieferungen um 7,7 Prozent im Vergleich zum April – das ist der niedrigste Wert seit März 2022.

Ökonom Cyrus de la Rubia von der Hamburg Commercial Bank sieht die Gründe in einem Sondereffekt: Wegen drohender Strafzölle hätten viele US-Kunden ihre Bestellungen bereits im Februar und März vorgezogen. Jetzt falle diese Nachfrage weg. Und es könnte noch dicker kommen.

Trump macht Druck

US-Präsident Donald Trump kündigte am Montag neue Zollaufschläge von 25 Prozent auf Waren aus Japan und Südkorea an – ab dem 1. August. Die EU sei bislang nicht betroffen, bestätigten Insider aus Brüssel gegenüber Reuters. Doch die Unsicherheit bleibt.

Auch im Handel mit China sieht es düster aus. Die Ausfuhren in die Volksrepublik fielen im Mai um 2,8 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro. Der Grund: China stellt mittlerweile viele Produkte selbst her – was früher aus Deutschland kam, wird heute vor Ort produziert.

Ganz anders das Vereinigte Königreich: Die Exporte nach Großbritannien schnellten um satte 15,1 Prozent nach oben – auf 7,2 Milliarden Euro. In die EU-Staaten dagegen gingen die Ausfuhren um 2,2 Prozent auf 71,3 Milliarden Euro zurück.

Importe ebenfalls im Sinkflug

Nicht nur der Export schwächelt. Auch die Importe nach Deutschland sanken kräftig – um 3,8 Prozent auf 111,1 Milliarden Euro. Die Prognose lag nur bei minus 0,9 Prozent. Ökonom de la Rubia warnt: „Der starke Rückgang der Importe könnte als Schwäche der Binnenkonjunktur ausgelegt werden.“ Aber: Monatliche Zahlen schwanken stark – Panik sei nicht angebracht.

Stimmung in der Industrie sinkt

Bastian Hepperle von der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe fasst die Lage zusammen: „Der deutschen Wirtschaft bläst weiterhin eine kräftige Brise von der außenwirtschaftlichen Seite entgegen.“ Hoffnung? Fehlanzeige. „Rasche Besserung ist nicht in Sicht.“

Auch die Stimmung in der Exportindustrie hat sich im Juli weiter eingetrübt. Laut Ifo-Institut sanken die Exporterwartungen von minus 1,3 auf minus 1,7 Punkte. Ifo-Experte Klaus Wohlrabe sagt: „Der Exportwirtschaft fehlt es gegenwärtig an Dynamik.“ Zeichen für eine baldige Wende? Fehlanzeige.