Im voll besetzen Saal des DGB-Hauses in Köln wählten die 40 Delegierten aus den acht Kölner Gewerkschaften am gestrigen Montagabend Dr. Witich Roßmann erneut an die Spitze des DGB-Stadtverbandes Köln.

Vor der Wahl hatte Roßmann in seinem Geschäftsbericht auf eine erfolgreiche Arbeit in schwierigen Zeiten zurückgeblickt, die noch von der Pandemie, aber auch vom Beginn des Ukraine-Krieges, der Energiepreisexplosionen und der starken Wahlerfolge der AfD geprägt wurde. Der Gewerkschafter bedankte sich in seinem Geschäftsbericht bei den vielen Organisationen, mit denen der DGB-Köln im Kampf für zukunftsfähige Arbeitsplätze und Standorte, für eine soziale, eine vielfältige, eine nachhaltige, demokratische Stadt ohne Rassismus erfolgreich, effektiv und solidarisch zusammengearbeitet hat. Dies gilt insbesondere für die Sozialverbände im Paritätischen Wohlfahrtsverband, den Mieterverein, das Bündnis „Köln stellt sich quer“, bei Wirtschafts- und Ausbildungsthemen auch für die IHK, die Handwerkskammer und die Arbeitgeber Köln.

Als Schwerpunkte der nächsten Jahre nannte er den Kampf um industrielle Arbeitsplätze, insbesondere bei Ford, die Unterstützung der Tarifbewegungen der DGB-Mitgliedsgewerkschaften, Initiativen für eine gerechte Steuerpolitik und den Kampf gegen Rechtsextremismus und Faschismus. Nachdrücklich wird eine emissionsfreie Mobilität und der Ausbau des ÖPNV ebenso gefordert, wie mehr bezahlbarer Wohnraum und nachhaltige Investitionen in die Bildung (von Kitas bis Berufskollegs) und den Klimaschutz.

In acht Anträgen setzen sich die Kölner Gewerkschaften u.a. für eine Weiterentwicklung der Arbeitnehmendenweiterbildung in NRW ein, für die Sicherung der Brandmauer gegen die AfD und für die Sichtbarkeitsmachung von gewerkschaftlichen Frauenbiografien im Kölner DGB-Haus.

In zwei Initiativanträgen wurde der Nato-Beschluss, die Rüstungsausgaben auf 5% des BIP zu erhöhen ebenso kritisiert, wie der damit zusammenhängende Bruch der Koalitionszusage, dass auch für die privaten Haushalte die Stromsteuer gesenkt wird.

Ein Leuchtturmprojekt der Gewerkschaftsjugend, die Schaffung von Azubi-Wohnheimen, wird von allen Kölner DGB-Gewerkschaften unterstützt. Ebenso die Initiativen der DGB-Frauen auf Gleichberechtigung, Equal Pay und gegen sexualisierte Gewalt gegen Frauen.

In den Leitsätzen zur Kommunalwahl im September 2025 hat der DGB unter dem Motto „Effektiv, zukunftsfähig, sozial gerecht“ seine Forderungen – auch über den Wahltermin hinaus – an die Stadtpolitik formuliert. In zahlreichen Veranstaltungen hat und wird der DGB die Kandidierenden für das OB-Amt intern wie in öffentlichen Veranstaltungen auf Herz und Nieren prüfen.
Schon in dieser Woche gibt es erneut eine Gelegenheit dazu: Am 10. Juli 2025 um 18 Uhr lädt der DGB, gemeinsam mit dem Mieterverein, zur Veranstaltung „STADT. MACHT. MIETEN. Podiumsdiskussion mit sechs Kölner OB-Kandidierenden“ ins Stollwerck ein. Diskutiert wird mit Berivan Aymaz, Torsten Burmester, Volker Görzel, Markus Greitemann, Heiner Kockerbeck und Hans Mörtter darüber, wie bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann und welche Konzepte und Visionen die Kandidierenden für einen innovativen, nachhaltigen Wohnungsbau haben. Der Eintritt ist kostenlos.