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Halle. LAV. Am 07. August 2024 wurde in Sachsen-Anhalt erstmals das “Bluetongue Disease Virus”, Serotyp 3 (BTV-3) bei einem Jungbullen aus dem Harz bestätigt. Das Virus ist der Erreger der Blauzungenkrankheit, welche sich seit Herbst 2023 von den Niederlanden nach Osten ausbreitet. In der
Mückensaison 2024 stieg die Zahl infizierter Tiere rasant an. Das Virus wurde bis Ende 2024 in allen Bundesländern nachgewiesen. Neben BTV-3 können auch neue Serotypen nach Deutschland gelangen, die bisher hier nicht nachgewiesen wurden.
Tierhalter müssen jeden Verdacht auf Blauzungenkrankheit dem zuständigen Veterinäramt melden. Die Behörden können Auflagen erteilen, wie zum Beispiel Tiertransporte aus betroffenen Gebieten einschränken.
Übertragung
Der Erreger gehört zur Familie Orbivirus mit 24 Serotypen. Jeder Serotyp besitzt eigene Oberflächenproteine und eigene antigenetische Eigenschaften. Labortests gelingen schon wenige Tage nach der Infektion und können bei Rindern auch noch 220 Tage und bei Schafen etwa 100 Tage nach einer Infektion positiv ausfallen.
Das Blauzungenvirus wird über Gnitzen (Bartmücken) der Gattung Culicoides übertragen. Infizierte Gnitzen bleiben lebenslang Überträger. Neben Rindern und Schafen sind auch Ziegen und Cameliden empfänglich.
Fleisch und Milch von infizierten Tieren sind für den Menschen unbedenklich. Menschen können sich nicht infizieren.
Symptome bei betroffenen Tieren
Die Erkrankung verursacht bei den Tieren Fieber, sinkende Milchleistung und geschwollene Schleimhäute bis hin zu Schleimhautläsionen. Schafe leiden oft schwer und es kann zu hohen Verlusten kommen. Rinder
entwickeln meist mildere Symptome. Ziegen und Cameliden zeigen kaum klinische Anzeichen. Das Virus kann zudem intrauterine Missbildungen und den Tod des Fetus verursachen.
Schutz
Empfängliche Tiere sind am besten durch eine Impfung zu schützen. BTV-3 Impfstoffe, die einen guten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen bieten, sind für Rinder und Schafe zugelassen. Die Tierseuchenkasse Sachsen-Anhalt gewährt für die Impfung noch bis zum 31.08.2025 eine Beihilfe.
Weitere Informationen im Tierseucheninformationssystem des Friedrich-Loeffler-Instituts unter https://tsis.fli.de/cadenza.