Berlin/Dschibuti – Chinesische Attacke auf ein deutsches Flugzeug! Die Bundesregierung hat deshalb den chinesischen Botschafter ins Auswärtige Amt (AA) einbestellt!
„Das chinesische Militär hat mit einem Lasereinsatz ein deutsches Flugzeug in der EU-Operation #ASPIDES ins Visier genommen“, schreibt das Auswärtige Amt auf X. „Die Gefährdung von deutschem Personal & Störung des Einsatzes sind vollkommen inakzeptabel. Der chinesische Botschafter wurde dazu heute ins AA einbestellt.“
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Die förmliche Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel, mit dem die Regierung des Gastlandes eine deutliche Verstimmung signalisiert.
BILD erfuhr aus Sicherheitskreisen: Die Attacke fand Anfang Juli in der Nähe der Küste des Jemen statt. Bei einem Routineflug im Rahmen der EU-Mission ASPIDES wurde eine deutsche Aufklärungsmaschine über dem Roten Meer ohne Vorwarnung von einem chinesischen Kriegsschiff mit einem Laser geblendet.
Die Crew brach den Einsatz ab und kehrte sicher nach Dschibuti zurück. Im Rahmen von ASPIDES dient das ostafrikanische Land den EU -Mitgliedsstaaten als Versorgungshafen.
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Bei dem betroffenen Flugzeug handelt es sich laut Verteidigungsministerium um ein sogenanntes Multi-Sensor-Plattform-Flugzeug, das als „fliegendes Auge“ zur Aufklärung des Seegebiets beiträgt. Das Flugzeug wurde durch einen zivilgewerblichen Dienstleister betrieben – Personal der Bundeswehr war jedoch ebenfalls beteiligt.
Es ist nicht die erste Laser-Attacke durch China
Schon mehrfach hat das Militär gegen westliche Flugzeuge Laser eingesetzt, mit denen Piloten geblendet und die Elektronik in den Flugzeugen gestört wird.
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► Bereits im Jahr 2018 sollen von einer chinesischen Militärbasis in Dschibuti Laser auf US-Militärflugzeuge gerichtet worden sein – mehrere Piloten wurden leicht verletzt. Die USA protestierten offiziell, China wies die Vorwürfe zurück.
Diese „Blendlaser“ dienen aber nicht zur Zielerfassung, um danach eine Rakete abzufeuern. Sie werden laut Sicherheitskreisen lediglich zur Störung der Flugzeuge eingesetzt. Das Anstrahlen mit einem Laser gilt im Militär mindestens als Drohgebärde.
Chinas Botschafter in Deutschland ist Deng Hongbo (60). Er vertritt das Riesenreich seit Oktober 2024 in Berlin.
Wurde am Dienstag ins Auswärtige Amt bestellt: Deng Hongbo, Chinas Chef-Diplomat in Berlin
Foto: Soeren Stache/picture alliance/dpa
Aus deutschen Diplomatenkreisen erfuhr BILD: Das Treffen mit dem chinesischen Botschafter in Berlin hat am Dienstagmorgen stattgefunden.
„Wir nehmen nicht hin, dass deutsche Soldaten gefährdet werden. Das chinesische Vorgehen war vollkommen inakzeptabel“, hieß es zu BILD. Genau das sei dem Botschafter „heute klar gesagt“ worden.
EU-Mission soll Seewege sichern
Die Operation ASPIDES (griechisch für „Schilde“) ist eine militärische Marinemission der EU seit 2024. Das Ziel: freie Seewege für die Schifffahrt gewährleisten – und zwar im Roten Meer, im Golf von Aden, im Arabischen Meer, im Golf von Oman und im Persischen Golf.
Die Bundeswehr beteiligt sich an dieser EU-Mission im Roten Meer unter anderem mit regelmäßigen Einsatzflügen zur Überwachung des Luftraums.