Herr Kringel, in Neukölln wird berlinweit am meisten Müll gemeldet. Was machen Sie eigentlich den ganzen Tag?
Erstmal ist positiv, dass wir Spitzenreiter bei den Meldungen sind. Das zeigt, dass wir die Neuköllner sensibilisiert haben und die Müllplätze gemeldet werden. Denn nur dann können sie auch beseitigt werden. Das dauert in der Regel ungefähr eine Woche. Nur wenn es unterschiedliche Müllarten sind und die BSR mehrmals anrücken muss, kann es mal etwas länger dauern. Andernfalls bleibt der Müll oft sehr lange liegen, weil niemand sich zuständig fühlt.

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Aber trotzdem ist der viele Müll ja erstmal da.
Wir haben ein gesellschaftliches Problem: Müll wird einfach auf die Straße geschmissen. Bei der Entsorgung gelten wir allerdings als Vorbild. Da wird etwa unsere Soko Müll aktiv, die die Verursacher ermittelt. Das sind Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die in Zivil auch außerhalb der normalen Arbeitszeiten tätig werden. Sie suchen nach Informationen zu den Müllverursachern, etwa Namensschildern. Sie legen sich aber auch klassisch auf die Lauer an bestimmten Hotspots.

Zur Person

Gerrit Kringel (CDU), 51, ist gebürtiger Neuköllner und gelernter Physiotherapeut. Seit 2011 ist er Mitglied der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung und dort unter anderem Fraktionsvorsitzender seiner Partei. Im April 2023 übernahm er das Amt als Ordnungsstadtrat und stellvertretender Bezirksbürgermeister in Neukölln.

© Gunnar Bernskötter/BA Neukölln