Nach jahrelanger Überlegung sagt die Bundesregierung ihre Unterstützung für den Bau des Einstein-Teleskops zu. Das Projekt solle mit hoher Priorität vorangetrieben werden, kündigte die Ministerin für Forschung, Technologie und Raumfahrt, Dorothee Bär, bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Berlin an.
Das Teleskop soll in der Lage sein, Gravitationswellen zu messen, die zum Beispiel bei Kollisionen von schwarzen Löchern oder Neutronensternen entstehen. Durch die Messung von Gravitationswellen aus der Frühzeit des Universums sollen neue Erkenntnisse über dessen Entstehung gewonnen werden.
Ob das Teleskop im Dreiländereck bei Aachen gebaut wird, ist noch unklar. An der Planung beteiligen sollen sich die RWTH Aachen sowie die Universitäten Bochum, Dresden und Münster. Das teilt das Ministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt mit.
Die Entscheidung der neuen Regierung, das Projekt zu fördern, sei der wichtigste Schritt, sagte RWTH-Professor Achim Stahl. Er begleitet das Großprojekt maßgeblich. „Wir werden nun in die Detailplanungen gehen“, erklärte der Wissenschaftler. Allein für die Aufbauphase des Teleskops von rund 15 Jahren sind Kosten von etwa 200 Millionen Euro eingerechnet, wie aus einer Mitteilung des Ministeriums zu dem Projekt hervorgeht.
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In der Vorbereitungsphase wolle die Regierung sowohl mit der Euroregion Maas-Rhein als auch mit dem Bundesland Sachsen zusammenarbeiten. Auch der Freistaat Sachsen würde das Teleskop gerne bauen. Ein möglicher Standort dort wäre das Deutsche Zentrum für Astrophysik, das sich noch im Aufbau befindet.