Das Duisburger Delfinarium feiert Jubiläum – und zwar mit einem Aktionstag.
Was vor 60 Jahren als Provisorium begann, sei heute „eine der modernsten Anlagen für Große Tümmler in Europa – mit klarer Bildungs-, Forschungs- und Artenschutzmission“, so der Zoo in einer Mitteilung. Die Delfinart Großer Tümmler war durch die erstmals 1964 ausgestrahlte Serie Flipper bekannt geworden.
Im Rahmen eines Aktionstags am Samstag, 12. Juli, bietet das Zoo-Team gemeinsam mit Partnerorganisationen besondere Einblicke in die tägliche Arbeit mit den Delfinen. Dabei liege der Fokus auf den Artenschutzaktivitäten, die mithilfe des Duisburger Delfinariums unterstützt werden, teilte der Zoo mit.
Neben interaktiven Infoständen laden kreative Bastelmöglichkeiten und weitere kindgerechte Erlebnisangebote zum Verweilen, Erforschen und Entdecken ein. Außerdem gibt es auch besondere Andenken: T-Shirts, auf denen der Flukenabdruck eines Delfins zu sehen ist.
Währenddessen informiert die Artenschutzorganisation Yaqu Pacha e.V. über Schutzprojekte und die Zootierärztin Dr. Kerstin Ternes gibt Einblicke in die medizinische Versorgung der Großen Tümmler – unterstützt durch Bilder, Videos und anschauliche Erklärungen.
Dr. Lorenzo von Fersen, Delfinexperte und Vorsitzender der Organisation Yaqu Pacha e.V., rückt in seinem Vortrag die Bedeutung moderner zoologischer Einrichtungen für den Delfinschutz in den Mittelpunkt. Zudem klärt er über Herausforderungen in der alltäglichen Arbeit auf und zeigt dabei, wie wissenschaftlich fundierte Delfinhaltung einen aktiven Beitrag leistet. „Zoologische Einrichtungen wie der Zoo Duisburg sind Teil der globalen Bemühungen zum Schutz von Delfinen“, betont Dr. Lorenzo von Fersen. „Sie liefern wertvolles Wissen, begeistern Menschen und stellen erhebliche Mittel für den weltweiten Delfinschutz bereit. All das ist entscheidend, wenn wir Arten wirklich und auch langfristig retten wollen“. Der Vortrag beginnt um 12 Uhr im Delfinarium.
Das Delfinarium am Kaiserberg trage in Zusammenarbeit mit renommierten Fachleuten aus der ganzen Welt dazu bei, Wissen über Delfine zu sammeln und dieses der Fachwelt bereitzustellen. Wie genau das funktioniert, sollen die Zoogäste auf anschauliche Weise am Samstag erfahren.
So nähmen Duisburgs Große Tümmler beispielsweise an einer Studie teil, welche die Haftbarkeit von GPS-Trackern mittels Saugnäpfen an der Delfinhaut erprobt hat. Dadurch könnten unter anderem Wanderrouten von Walen und Delfinen verfolgt werden. Laut dem Duisburger Zoo eine Studie, die im ursprünglichen Lebensraum unmöglich gewesen wäre.
Zudem sei in Duisburg getestet worden, wie die Tiere auf reflektierende Netze reagieren. Wären sie in der Lage solch speziell beschichtete Fischernetze über Echoortung zu erkennen, könne es dabei helfen, dass weniger der Tiere in Netzen verenden.
Darüber hinaus hätten Fachleute in der Vergangenheit bei den Delfinen am Kaiserberg grundlegende Erkenntnisse zu deren Kommunikationsverhalten sammeln können. Mit dem Wissen könne die Gruppenzugehörigkeit festgestellt und das Leben im Familienverband noch besser verstanden werden. Diese Beispiele würden die enorme Bedeutung der wissenschaftlichen Arbeit mit den Tieren unterstreichen.