Eis ist Emotion. Schon wegen des kalten Schmelzes im Mund an einem knallheißen Tag. Eis ist Kindheitserinnerung – und macht auch Erwachsene noch glücklich. Genau deshalb hängt viel dran: Eine enttäuschende Portion Eis (zu klein, zu fad, zu künstlich, zu wenig cremig, zu teuer) kann einem richtig den Sommertag vermiesen. Ein köstliches Eis dagegen auch einen miesen Regentag retten! Vermutlich deshalb hat jeder eine Lieblings-Eisdiele, auf die er schwört. Wir auch! Diese lieben wir besonders. Und Sie? Schreiben Sie uns an duesseldorfgehtaus@rheinische-post.de.
Klassiker, richtig gut: Eiscafé Stefan da Roberto (Worringer Platz)
Wer jedes Jahr neue, unaussprechbare Sorten sucht, der ist hier falsch. In der Gelateria Stefan, wie sie bei Kennern heißt, gibt es Klassiker und die in richtig gut: Eisbecher mit Früchten, Cappuccino und natürlich Spaghetti-Eis. Und das zu relativ unschlagbaren Preisen: eine normale Kugel zum Mitnehmen kostet 1,50 Euro, das Spaghetti-Eis 6,50 Euro. Inhaber Roberto Tomasella führt das Eiscafé schon seit fast 50 Jahren. Eine zweite Filiale in der Hammerstraße zeigt, wie gut sein Eis ankommt. Drinnen sieht es aus, wie es in einem Eiscafé nun mal aussehen soll: Eistheke, Kuchentheke (das Tiramisu sollte man probieren) und kleine Tischchen mit bebilderten Eiskarten. Auf der Terrasse sitzt man erstaunlich ruhig, wenn man bedenkt, dass der Verkehr des Worringer Platz an einem vorbei rauscht. Die Gelateria Stefan ist genau das: ein Ruhepol, eine Institution, il classico. (lils)
Worringer Straße 98. Geöffnet täglich 9 bis 21 Uhr.
Eine Versuchung wert: Gelateria49 (Carlsplatz)
Klar kann man bei dem sympathischen Eis-Dealer an der Berger Straße auch Klassiker bestellen – Stracciatella, Malaga, Erdbeere, Zitrone. Zwei Euro die Kugel, Pflicht erfüllt. Das Gelato49 läuft aber vor allem dann zu Hochform auf, wenn die Gourmets kommen. Auf der Suche nach besonderen Sorten wird man hier mit Sicherheit fündig, willkommen zur Kür des Eiskunstkaufs. Nehmen Sie sich Zeit, allein das Aussprechen der verschiedenen Variationen dauert eine Weile. Das Probieren sowieso, aber es lohnt sich. Mohn-Schmand-Sauerkirsch, New York Cheesecake oder lieber doch Skyr-Pfirsich-Maracuja? Zum Dahinschmelzen! Und jeden einzelnen der 30 Cent Aufpreis wert. (now)
Berger Str. 22. Geöffnet täglich 12 bis 22 Uhr.
Neu und hip: Die Kugel (Derendorf/Pempelfort)
Eine der besten Eisdielen in Düsseldorf hat erst vergangenes Jahr eröffnet und direkt Erfolgsgeschichte geschrieben. Sowohl auf der Nordstraße als auch auf der Tannenstraße begeistert die Kugel Eismanufaktur mit ausgefallenen und kreativen Eissorten für jeden Geschmack. Beide Standorte punkten mit einladenden Sonnenterrassen, einem herzlichen Team rund um die Gründer Flemming Zitzmann und Daniel Reis Menino – und natürlich mit erstklassigem Eis. Die erste Kugel kostet zwei Euro, jede weitere 1,90 Euro. Mein Tipp: Das Pistazien-Spaghettieis mit frischen Nüssen ist ein echter Sommertraum. Eine kleine Portion kostet 7,50 Euro, eine große zwölf Euro. (bob)
Nordstraße 117. Geöffnet täglich 10 bis 21 Uhr. Tannenstraße 19. Geöffnet täglich 12 bis 18 Uhr.
Die Üppige: Eiscafé Pia (Stadtmitte)
Es gibt so Tage, da ist zu wenig Eis einfach keine Option. Da muss es eine große Portion sein, weil eben auch der Hunger groß ist oder der Appetit oder vielleicht auch der Frust. Klar, man soll nicht seine Gefühle essen, aber für Psychotherapie ist manchmal gerade keine Zeit, und sie kostet außerdem wahrscheinlich mehr als 1,80 Euro. Soviel kostet eine Kugel Eis bei Pia in der Kasernenstraße und heiliges Waffelhörnchen: Pias Kugeln sind niemals zu klein. Das cremige Eis wird üppig in die Hörnchen geschmiert. (Für das Kind in Frau oder Mann gibt es welche mit Schoko-Überzug und bunten Streuseln!) Pistazie, Erdbeer, Vanille, Schoko, Amarena-Kirsch – all die alten bekannten Seelentröster sind da, und sie haben ihre Freunde mitgebracht, Joghurt-Orange, Bacio, Kaffee, Salzkaramell und viele mehr. Manche Sorten kosten ein bisschen mehr – was soll’s. Pia ist die Eisdiele für diese Momente, wenn mehr auch wirklich mehr ist. (hpaw)
Kasernenstraße 1. Geöffnet dienstags bis freitags 11 bis 20 Uhr, samstags 10 bis 21 Uhr und sonntags 13 bis 20 Uhr.
Schlange inklusive: Eiscafé Luna (Staufenplatz)
Seit 17 Jahren führt Qamil Shabani das Eiscafé Luna am Staufenplatz als klassisches Familienunternehmen. Wenn dann die Sonne mal so richtig scheint, muss er aber schon auch auf studentische Aushilfen setzen, um dem Andrang gerecht zu werden. Das liegt natürlich daran, dass die nächste Eisdiele weit weg liegt, Konkurrenz daher keine große Rolle spielt. Es ist aber auch irgendwie kultig, sich hier in Grafenberg sein Eis zu holen. Und dafür nimmt man dann auch gerne die Schlange vor der Ausgabe auf dem viel zu schmalen Bürgersteig in Kauf. Natürlich bietet das Luna auch eine schöne Terrasse, und dass es hier eher schattig ist, weiß der Besucher an Hitze-Tagen durchaus zu schätzen. Der Klassiker ist natürlich das Spaghetti-Eis, schön mit viel roter Himbeer- oder Erdbeer-Sauce. Aber auch sonst protzt die Familie Shabani mit einer breiten Auswahl vom After-Eight- bis zum Eierlikör-Becher, längst kein Geheimtipp mehr sind Tartufo Bianco oder Nero, probiert haben sollte man zudem den Coppa do Brazil. Aber keine Sorge: Natürlich gibt’s auch ganz profan ein Kugel Vanille oder Schokolade ins Hörnchen (arc)
Grafenberger Allee 413. Geöffnet täglich von 10 bis 20.30 Uhr.
Klein, aber fein: I am Love (Zooviertel)
Wer es nicht kennt, könnte daran vorbeilaufen – wären da nicht regelmäßig und nicht nur bei Sonnenschein Schlangen vor der Tür. Denn die Eisdiele „I am Love“ im Zooviertel ist eigentlich gar keine: Aufhalten kann man sich hier nicht, es wird lediglich Eis und Kaffee „auf die Hand“ verkauft. Dafür ist das Eis aber wirklich großartig: Es gibt neben den Klassikern wie Vanille, Schokolade und Erdbeer (als Sorbet und wunderbar fruchtig) tolle Kombisorten wie Heidirette (Heidelbeer, Joghurt, Kakaonibs), Macamania (Macadamia, Softkaramell, Kakaonibs) oder Coco Dragon (Kokos und Drachenfrucht) und Eis für Experimentierfreudige wie Strawberry Matcha. Manches ist vegan, anderes glutenfrei, hier wird eigentlich jeder fündig. Die Zutaten kommen aus der Region oder aus fairem Handel, das ist den Inhabern der kleinen „I am Love“-Kette aus dem Ruhrgebiet wichtig. Das hat allerdings seinen Preis: Die Kugeln kosten zwischen 2 und 2,40 Euro, die Becher gibt es ab 7,90 Euro, Sahne und andere Toppings kosten zwischen 50 Cent und einem Euro. Aber das womöglich Wichtigste ist ja: Es schmeckt einfach. Und zum Glück gibt es am nahen Schillerplatz auch genügend Bänke, um sein Eis ganz in Ruhe zu genießen. (kess)
Achenbachstraße 132. Geöffnet täglich 12 bis 20 Uhr.