225 Referenten, vier Konferenzen, eine Kooperation mit dem Kessel Festival und viele begeisterte Gäste: Futuromundo hat die Feuertaufe bestanden.
Es ist eine Mischung aus Glückseligkeit, Freude und Erschöpfung, die man bei Leonard Sommer spürt, als er am Freitagabend im Futuromundo-Zelt auf dem Cannstatter Wasen steht. Hinter ihm liegen Wochen und Monate der Vorbereitung und Anstrengung, um das erste Futuromundo Zukunftsfestival in Stuttgart auf die Beine zu stellen – gemeinsam mit den Mitgründern Gordon Sommer und Kai-Erik Ströbel sowie einem kleinen, aber sehr engagierten Team. „Ich bin ziemlich durch“, sagt Leonard Sommer. „Aber wir haben bewiesen, dass wir etwas bewegen können.“
Keiner der drei Gründer lässt einen Zweifel daran, dass es 2026 in die nächste Runde geht. „Wir wollen etwas Nachhaltiges schaffen“, betont Kai-Erik Ströbel. „Es wäre fatal, mit diesem großartigen Team jetzt aufzuhören.“ Das Festival sei wichtig für den Transformationsprozess vieler Branchen in dieser Region. „Und die vielen positiven Rückmeldungen bestärken uns.“
Die Gäste kommen aus der ganzen Welt
Die rund 225 internationalen Referentinnen und Referenten waren von der Futuromundo-Premiere sehr angetan. Da war zum Beispiel Manfred Hückel, einer der ersten Manager bei Red Bull. 23 Jahre begleitete er den Aufstieg des Unternehmens zu einer globalen Firma mit über 10 000 Mitarbeitern und jährlichen Umsätzen über sieben Milliarden Euro. „Meine Liebe zur Bildung fand ich, als meine Frau und ich gemeinsam mit anderen leidenschaftlichen Eltern eine Schule retteten und zu etwas Außergewöhnlichem machten: Die St. Gilgen International School“, sagt Hückel. „Wir haben bei Futuromundo eine Bildungsrevolution gestartet.“
Aus New York war Digital-Prophet David „Shingy“ Shing angereist, der sichtlich Spaß an den Angeboten und Veranstaltungen hatte: „Mein Wunsch und meine Hoffnung für die Zukunft ist ein wunderbares Gleichgewicht zwischen humanisierter und harmonisierter Technologie, die uns helfen wird, die Fähigkeit des Geistes zu beschleunigen, größer zu denken, als wir es bisher getan haben, aber auch die Grundlagen zu verstehen, die uns menschlich machen.“
Lob aus allen Ecken
Und da wäre auch noch Daniel Jung, einer der bekanntesten Mathematik-Erklärer im deutschsprachigen Raum. Mit über 920 000 Abonnenten und mehr als 400 Millionen Aufrufen auf YouTube macht er komplexe mathematische Themen verständlich: „Futuromundo ist ein cooles Festival, mit einer super Dynamik, viel Netzwerk und viel Input. Ich verspreche mir hiervon sehr viel für die Zukunft.“
Aber auch Besucherinnen und Besucher waren begeistert. Heike Wiest ist ehemalige Redakteurin und heute Lehrkraft. Zwei Tage war sie bei Futuromundo. Am Donnerstag profitierte sie von der Förderung durch das Kultusministerium, das für fast 120 Schulen und Einrichtungen der Lehrerbildung vergünstigte Tickets angeboten hatte. Freitags zählte sie zu den ehrenamtlichen Helferinnen, hatte aber noch genug Zeit, um einigen Vorträgen zu lauschen. „Es ist ein tolles, internationales Programm und sehr inspirierend“, sagte Heike Wiest. Ein positives Beispiel sei unter anderem der Vortrag von Katharina Ehrenmüller aus dem Ministerium für Neugier und Zukunftslust in Wien gewesen.
Bei den Ticketverkäufen ist noch Luft nach oben
Großes Interesse weckten auch die Roboterhunde von Jörn Kleemann. Sie machen Männchen, springen, können mit ihren Pfoten ein Herz formen und viele Dinge mehr. Kleemann ist mit ihnen auf Messen, Events, aber auch in Schulen und Kitas unterwegs – und bei Futuromundo. Ein wahrer Hingucker.
Für Wolfgang Raich hätten ruhig ein paar mehr Menschen die Vorträge und Hingucker wahrnehmen können. Der Rentner war früher bei der Schwäbischen Bank und ist heute ehrenamtlich bei der Caritas tätig – und bei Futuromundo als Helfer aktiv gewesen. „Ein bisschen mehr Resonanz wäre gut gewesen“, sagt er.
Mit Rückenwind ins nächste Futuromundo-Jahr starten
Das hätten sich auch die Gründer des Festivals gewünscht. An den drei Tagen seien jeweils rund 1500 Tickets verkauft worden, sagt Kai-Erik Ströbel. „Wir haben Platz für doppelt so viele Menschen. Da ist Luft nach oben, aber das heißt auch, dass wir in der Liederhalle bleiben und noch wachsen können.“ Auch Gordon Sommer hatte auf mehr Teilnehmende gehofft. „Aber die, die da waren, haben die Idee verstanden und tragen sie weiter. Die Bewegung ist in Schwung gekommen.“
Sicherlich gebe es Dinge, die man aus der Premiere gelernt habe und im nächsten Jahr anders machen werde, sagt Kai-Erik Ströbel. „Aber wir haben ein gutes Fundament geschaffen.“ Zudem habe die Suche nach weiteren Kooperationspartnern und Unterstützern schon begonnen. „Wir sind in guten Gesprächen und zuversichtlich, dass sich diesbezüglich etwas bewegt.“ Die städtische Wirtschaftsförderung ist schon mit im Boot: „Wir fördern Futuromundo über das Programm Creative Connection, weil das Festival genau das verkörpert, was unsere Stadt auszeichnet: die produktive Verbindung von Tradition und Innovation, von etablierter Industrie und kreativen Zukunftsbranchen. Wir unterstützen die Veranstaltung, weil sie unserem Verständnis von moderner Wirtschaftsförderung entspricht – interdisziplinär, vernetzt und mit dem Mut, neue Wege zu beschreiten.“