Chemnitz – Ihr spontanes Konzert Ende Mai in der Chemnitzer Innenstadt hatte für Begeisterung bei Fans gesorgt – nun könnte es für die Band Kraftklub ein rechtliches Nachspiel geben. Wie die Stadt bestätigt, wurde ein Bußgeldverfahren gegen das Management der Band eingeleitet. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet.
Grund dafür ist ein fehlendes oder unzureichendes Sicherheitskonzept. Laut Polizeiverordnung müssen Veranstaltungen in Chemnitz je nach erwarteter Besucherzahl mindestens zwei Wochen im Voraus angemeldet werden – bei größeren Events sogar bis zu fünf Monate vorher. Beim kostenlosen Open-Air-Auftritt von Kraftklub am 28. Mai waren jedoch mehrere Tausend Menschen erschienen, ohne dass die Veranstaltung zuvor ordnungsgemäß angemeldet wurde.
Die Band Kraftklub wollte mit ihrem Geheim-Auftritt nicht nur die Stadt Chemnitz kritisieren, sondern auch für ihr neues Album werben
Foto: Sebastian Willnow/dpa
Es droht ein Bußgeld bis zu 5000 Euro
Die Stadt wertet den Vorfall als Ordnungswidrigkeit. Laut Verordnung kann hierfür ein Bußgeld zwischen 5 und 5000 Euro verhängt werden.
Kraftklub hatte das Überraschungskonzert genutzt, um geplante Kürzungen im Kultur- und Sozialbereich der Stadt scharf zu kritisieren – und gleichzeitig ihr neues Album „Sterben in Karl-Marx-Stadt“ anzukündigen, das am 28. November erscheinen soll. Die Musikband ist für ihre politischen Aussagen und ihre Nähe zur Chemnitzer Szene bekannt.
Ob die Veranstaltung als bewusster Regelbruch zu werten ist oder als kulturelle Intervention, ordnet die Stadt nun juristisch ein. Das Verfahren läuft.