Die Jazz Open sind mehr als ein Festival – sie sind auch ein Treff von Wirtschaftsführern. Bei Kraftwerk jubelt Mercedes-CEO Ola Källenius. Und Kylie Minogue ist gelandet.
Musik verbindet und vereint voller Leidenschaft. Für die Wirtschaft der Region – von Global Playern wie Mercedes-Benz und Bosch bis zu Agenturen und Start-ups – bieten die Jazz Open auf dem Stuttgarter Schlossplatz die selten gewordene Gelegenheit, sich in einem offenen und informellen Rahmen zu begegnen – ohne Etikette, ohne Konferenztisch, ganz locker bei einem Glas Wein. Netzwerken at his best!
Mercedes-Chef Ola Källenius sagt, er habe noch nie die Elektro-Pioniere von Kraftwerk live gesehen – und freut sich, dass er dies am Dienstagabend mit seiner Frau Sabine Källenius sowie Christian Fischer, dem stellvertretenden Chef von Bosch, endlich nachholten kann. Das Trio sitzt mitten auf der Tribüne, also mitten im Publikum, nicht in einer Loge. Ihre Begeisterung ist groß. Källenius zückt sein Handy und filmt.
Mercedes-Chef ist zu Selfie bereit
Vor Konzertbeginn gegen 20.20 Uhr wird Ola Källenius immer wieder um Selfies gebeten. Der 56-Jährige ist dazu bereit, erklärt bei einem Fotowunsch verschmitzt lächelnd aber: „Das kostet 100 Euro.“ Als der Handyfotograf erwidert, er fahre Mercedes, freut sich der Big Boss. „Dann kostet es nix“, sagt der Mercedes-CEO und strahlt.
Mercedes-Chef Ola Källenius (rechts) mit Philipp Hagebölling, Vorstandsmitglied von Start up Stuttgart e.V. Foto: Uwe Bogen
Ob für die Legenden von Kraftwerk am Dienstagabend, für Pop-Ikone Kylie Minogue am Mittwoch oder für US-Superstar Lionel Richie am Sonntag – für diese Konzerte hätten die Veranstalter der Jazz Open doppelt oder dreimal so viele Karten verkaufen können. Seit Wochen sind die Superstars ausverkauft. Immer wieder fragen Fans, ob es nicht doch noch eine Möglichkeit gibt, ein Ticket zu ergattern. „Nein, gibt es nicht“, sagt Promoter Jürgen Schlensog klipp und klar.
Die Frage, die in Fankreisen diskutiert wird, lautet: Warum vergrößern die Veranstalter nicht das Festivalgelände auf dem Schlossplatz? Platz innerhalb der Absperrung wäre vorhanden!
Jürgen Schlensog (rechts), Promoter der Jazz Open, begrüßt Mercedes-Chef Ola Källenius, dessen Frau Sabine Källenius und Christian Fischer, den Vize-Chef von Bosch. Foto: Uwe Bogen
„Wir halten bewusst die Intimität dieses Platzes“, sagt Schlensog, „die Atmosphäre ist einmalig.“ Würde man die Tribüne in Richtung Jubiläumssäule verlegen, wäre der Abstand zur Bühne „nicht mehr 30, sondern 60 Meter.“ Und dies wollen die Veranstalter nicht, die auf Klasse statt Masse setzen.
Zudem verlaufe hinter der Bühne eine Feuerwehrgasse, die dann freibleiben müsste, sagt der Promoter. Darunter werde die Stimmung leiden. Das Credo von Jürgen Schlensog: „Mehr Geld einnehmen heißt nicht, dass es besser wird!“
Keine langen Wartezeiten mehr
Besser sind die Jazz Open am Dienstag geworden, was die Wartezeiten am Eingang betreffen. Nach der Kritik beim Auftakt auf dem Schlossplatz haben es die Veranstalter – wie auch immer – geschafft, dass sich keiner mehr beklagen muss. Die verschiedenen Schlangen sind entzerrt. Man kommt relativ zügig ins Innere.
Mit diesem Jet ist Kylie Minogue am Dienstag auf dem Stuttgarter Flughafen gelandet. Foto: privat Kylie ist seit Dienstag in Stuttgart
Pop-Queen Kylie Minogue, die am Mittwoch bei den Jazz Open auftritt, ist bereits am Dienstag mit einem Privatjet (nicht ihrem eigenen) aus Zürich in Stuttgart gelandet. Sie sei voller Vorfreude, sagen die, die sie am Flughafen gesehen haben. Die Australierin hat ihr Konzert in der Schweiz mit „Lights Camera Action“ eröffnet, einer housigen Nummer mit schnellen Beats. Auf einer Schaukel ist sie von weit oben auf die Bühne geschwebt. Stuttgart kann sich auf großes Kino freuen.