Kreis Gütersloh. Beamte der Autobahnpolizei haben gegen ein Transportunternehmen aus der Türkei eine Sicherheitsleistung von 30.000 Euro verhängt. Bei der Kontrolle eines Lkw des Unternehmens auf einem Parkplatz an der A2 bei Herzebrock-Clarholz stellten die Polizisten eine Manipulation des Fahrtenschreibers fest. Sie ließen das Gerät noch vor Ort ausbauen.
Bei der anschließenden Überprüfung bemerkten die Beamten, dass sich der Fahrtenschreiber nicht mehr im Originalzustand befand. Der 31-jährige Lkw-Fahrer musste der Polizei zu einer Fachwerkstatt folgen.
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Bei einer Durchsuchung des Fahrerhauses entdeckten die Beamten hinter einer Verkleidung einen versteckten Kippschalter. Mit diesem konnte der Fahrer während der Fahrt das Kontrollgerät auf „Ruhezeit“ stellen, wodurch die tatsächlichen Lenk- und Ruhezeiten nicht aufgezeichnet wurden. Zusätzlich fielen Assistenzsysteme, wie Abstandsregelung, ABS und ESP, aus.
Polizei stellte manipulierte Geräte zur Beweissicherung sicher
Die Polizei schreibt in ihrer Mitteilung von einer „sehr gefährlichen Konstellation für den Fahrer und den gesamten Straßenverkehr“. Wenn der Fahrer die geforderten Pausen nicht mehr einlegen muss, kann dies zu einer dauerhaften Übermüdung und unabsehbaren Gefahren für alle Verkehrsteilnehmer führen, schreibt die Polizei weiter.
Mittels Dolmetscher wurde der Lkw-Fahrer über die Manipulation in Kenntnis gesetzt. Er war sich keiner Schuld bewusst. Auch die verantwortliche Firma aus der Türkei stritt alle Vorwürfe ab.
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Nach Rücksprache mit der zuständigen Bußgeldstelle des Bundesamts für Logistik und Mobilität (BALM) in Bremen, errechneten die Beamten für das Unternehmen die Sicherheitsleistung in fünfstelliger Höhe.
Auch wenn die komplette Summe bereits am Folgetag bezahlt wurde, durfte der Lastwagen erst nach einer Reparatur weiterfahren. Die Polizei stellte die manipulierten Geräte zur Beweissicherung sicher.
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