Berlin. Bei jeder dritten landeseigenen Wohnung in Berlin soll die Miete steigen. Wie viel teurer das Wohnen dadurch werden kann.

Mieterinnen und Mieter von rund 112.000 landeseigenen Wohnungen in Berlin müssen sich auf erhebliche Mieterhöhungen einstellen. Wie die B.Z. berichtet, planen alle sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften im Schnitt 48 Cent mehr pro Quadratmeter. Je nach Wohnungsgröße bedeutet das monatliche Mehrkosten von bis zu 38 Euro.

Bei Mietern der Gesellschaften Stadt und Land, Gewobag, Degewo, Gesobau, Howoge und WBM sollen in jedem dritten Vertrag folgende Anpassungen vorgesehen sein:

  • Stadt und Land (rund 57.000 Wohnungen) erhöht bei 12.650 Wohnungen ab Juli – im Schnitt um 18,71 Euro pro Monat. Weitere kleinere Erhöhungen folgen im Herbst.
  • Bei der Gewobag sind ab Juli rund 3.200 Wohnungen betroffen, mit durchschnittlich 22,80 Euro mehr. 2026 folgen weitere 26.881 Wohnungen, dann mit rund 12,60 Euro Mehrkosten.
  • Die Degewo verschickte bereits 1.642 Mieterhöhungen – im Schnitt 0,60 Euro/qm. Für Anfang 2026 ist eine weitere Welle für über 42.000 Wohnungen angekündigt, die genaue Höhe bleibt aber offen.
  • Auch die Gesobau erhöht bei mehr als 23.000 Wohnungen schrittweise – im Durchschnitt um 18,46 Euro pro Monat.
  • Howoge hob bereits im Januar die Mieten von 28.287 Wohnungen um knapp 0,50 Euro/qm an – was oft mehr als 30 Euro monatlich bedeutet.
  • Die WBM hat die Erhöhungen für 10.300 Wohnungen schon verschickt: plus 36 Euro/Monat, also rund 0,59 Euro/qm.

Mieterhöhung gesetzlich gedeckelt – Widerstand regt sich

Die Mieterhöhungen stützen sich rechtlich auf den Mietspiegel. Dieser erlaubt es den städtischen Wohnungsunternehmen, die Miete alle 15 Monate anzupassen – allerdings nur um maximal 2,9 Prozent. Kriterien wie die Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln oder die Infrastruktur im Wohnumfeld bleiben dabei unberücksichtigt.

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Der Widerstand gegen die Erhöhung wächst. Bis Ende April haben laut Angaben des Berliner Senats bereits mehr als 3.000 Haushalte der Mieterhöhung nicht zugestimmt. 637 Mieterinnen und Mieter legten zudem formellen Widerspruch ein.