Der Streit im Berliner Bezirk Mitte um den Standort der sogenannten Friedensstatue zur Erinnerung an Opfer sexueller Gewalt im Zweiten Weltkrieg in Japan ist beigelegt. Eine Mietergenossenschaft stelle kostenfrei eine öffentlich zugängliche Fläche zur Verfügung, auf welche die Statue umziehen könne, teilte das Bezirksamt Mitte am Dienstag mit. Die öffentlich zugängliche Fläche in der Unionstraße sei 100 Meter vom derzeitigen Standort entfernt.
Die Bronzefigur im Stadtteil Moabit erinnert an die sogenannten „Trostfrauen“ und ist einer Statue nachgebildet, die in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul vor der japanischen Botschaft steht. Nach Schätzungen von Historikern missbrauchten japanische Soldaten während des Weltkriegs rund 200.000 junge Frauen, zumeist Koreanerinnen, als Sexsklavinnen. Diese Frauen wurden von den Japanern beschönigend „Trostfrauen“ genannt.
Die Aufstellung der Statue durch einen Verband wurde 2020 zunächst befristet vom Bezirk genehmigt. Nach zweimaliger Verlängerung beantragte der Verband im August 2024 die dauerhafte Genehmigung der Statue. Der Bezirk lehnte das ab und forderte den Verband auf, die Skulptur bis zum 31. Oktober 2024 zu entfernen. Dagegen reichte dieser einen Eilantrag ein, woraufhin das Verwaltungsgericht im April 2025 eine Duldung bis zum 28. September 2025 anordnete.
Die vom Bezirk behauptete Praxis, aus Gründen der Gleichbehandlung Kunst im Stadtraum für maximal zwei Jahre zu genehmigen, wenn zuvor keine Ausschreibung erfolge, sei bisher „nicht einheitlich und willkürfrei“ betrieben worden, hieß es vom Gericht. Als Reaktion auf das Urteil wurde nun die Zweijahresregel festgeschrieben, wie es am Dienstag vom Bezirksamt hieß.
Sendung: Fritz, 08.07.2025, 16:30 Uhr