Der japanische Verlag Kodansha hat in Russland ein Urteil gegen ein Unternehmen erwirkt, das ohne Genehmigung Manga-Inhalte, darunter auch „Attack on Titan“, auf einer kostenpflichtigen Veranstaltung verwendet hatte.

Ein Gericht in Sankt Petersburg sprach dem Verlag am 24. Juni eine Entschädigung in Höhe von 3,75 Millionen Rubel (rund 690.000 Yen bzw. ca. 4.000 Euro) zu.

Gericht erkannte 15 Werke als Urheberrechtsverstöße

Die betroffene Veranstaltung fand zwischen April und Oktober 2023 in Sankt Petersburg statt. Dabei wurden Szenen aus insgesamt 18 Manga-Werken, darunter mehrere Seiten aus „Attack on Titan“, als Wandpaneele öffentlich ausgestellt. Kodansha reichte im Juli 2024 Klage beim Schiedsgericht der Region Leningrad ein. Bei 15 der 18 Werke erkannte das Gericht eine Urheberrechtsverletzung.

Kodansha kommentierte das Urteil als „bedeutenden Schritt im internationalen Schutz geistigen Eigentums“. Es zeigt deutlich, dass vorsätzliche Verstöße und kommerzielle Nutzung ohne Lizenz nicht hingenommen werden.

Der japanische Verlag betont seit Jahren, verstärkt gegen unlizenzierte Nutzung seiner Werke im Ausland vorzugehen. Gerade in Ländern mit schwächerer Durchsetzung von Urheberrechten setzt Kodansha zunehmend auf juristische Mittel, um die Rechte seiner Künstler zu schützen. Der Fall in Russland ist Teil dieser breiteren Strategie.

Positives Signal zum Urheberschutz aus Russland

Das Urteil wird international aufmerksam verfolgt. Russland galt lange als schwieriges Umfeld für ausländische Rechteinhaber, insbesondere seit Beginn der politischen Isolation. Dass ein japanischer Verlag dort erfolgreich klagen konnte, werten Beobachter als positives Signal.

Mit weltweit millionenfach verkauften Bänden und internationalem Erfolg der Anime-Adaption gehört Attack on Titan zu den populärsten Manga-Titeln überhaupt. Die Serie wird häufig auch ohne Lizenz bei Ausstellungen oder Fan-Veranstaltungen genutzt, ein Problem, das Kodansha verstärkt rechtlich verfolgt.