AUDIO: Fegebank besucht teures Großprojekt VERA II (1 Min)
Stand: 09.07.2025 14:44 Uhr
Explodierende Kosten und interne Streitigkeiten: Hamburg Wasser war mit dem Ausbau seiner Klärschlammverbrennungsanlage VERA II heftig in die Kritik geraten. Am Mittwoch besuchte Umweltsenatorin Katharina Fegebank (Grüne) zur Halbzeit des Baus das Großprojekt auf dem Klärwerk Köhlbrandhöft.
200 Millionen Euro sollte VERA II ursprünglich kosten. In der Anlage wird Klärschlamm aus dem Abwasser getrocknet und verbrannt. Dabei gewinnt man Strom und Wärme sowie aus der Asche unter anderem Eisen und Aluminium. Im vorigen Jahr musste Hamburg Wasser einräumen, dass der Bau 50 Prozent teurer wird – also insgesamt rund 300 Millionen Euro kosten soll.
Preissteigerung „bitter“
Das sei bitter, sagte Fegebank am Mittwoch. Solche Preissteigerungen zum Beispiel beim Stahl träfen viele Großprojekte. Außerdem müsse man in der alten Anlage mehr sanieren als gedacht. Es seien viele Prozesse und Verfahren noch einmal unter die Lupe genommen worden, sagte die Umweltsenatorin. Unter anderem wegen der Probleme bei VERA II und den massiv gestiegenen Kosten wurde die Führungsspitze bei Hamburg Wasser ausgetauscht.
Ab 2027 soll die Anlage in Betrieb gehen
Am Mittwoch hob ein Schwerlastkran ein Teil für ein mehr als 25 Meter hohes Schlammsilo über das Gebäudedach in seine Position. Schrittweise in Betrieb gehen soll die Anlage von 2027 an.
Klärschlamm darf von 2029 an fast gar nicht mehr von der Landwirtschaft genutzt werden, sondern muss stattdessen verbrannt werden.
Der Konzernumsatz des städtischen Wasserversorgers stieg auf fast 674 Millionen Euro. Der Gewinn sank dagegen.
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Die neue Klärschlamm-Verbrennungsanlage wird deutlich teurer als geplant. Der Bund der Steuerzahler wirft dem städtischen Unternehmen vor, das bewusst zu verschweigen. (09.11.2024)
Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 09.07.2025 | 13:00 Uhr