Immer wieder hat Donald Trump gesagt, dass der Ukraine-Krieg unter seiner Präsidentschaft nicht passiert wäre. Diesen Eindruck wollte er offenbar auch bei einer Spendengala im Wahlkampf 2024 erwecken. Dort behauptete er hinter verschlossenen Türen, den russischen Machthaber Wladimir Putin vor einem Einmarsch in dessen Nachbarland gewarnt zu haben.

Zu Putin sagte ich: ‚Wenn du in die Ukraine einmarschierst, werde ich Moskau in Grund und Boden bomben. Ich habe keine andere Wahl’“ – diese Sätze von Trump sind auf einer Audioaufnahme zu hören, die der US-Nachrichtensender CNN nun veröffentlicht hat.

„Ich glaube dir nicht“, soll Putin geantwortet haben. „Doch er hat mir zu zehn Prozent geglaubt“, war sich Trump sicher.

Dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping habe er auf ähnliche Art gedroht, behauptet Trump auf der Tonaufnahme weiter. Falls China Taiwan angreift, werde Peking bombardiert.

Trump kommt in den Verhandlungen nicht voran

Russland marschierte im Jahr 2022 in der Ukraine ein, als der Demokrat Joe Biden US-Präsident war. Seit der Republikaner Trump im Januar 2025 seine zweite Amtszeit angetreten hat, konnte er in den Waffenstillstandsverhandlungen jedoch keine großen Fortschritte erzielen.

Eine 30-tägige Feuerpause wurde von Russland abgelehnt. Der Kreml vertritt die Position, dass die „Ursachen des Konflikts“ beseitigt werden müssen. Das bedeutet: Die Ukraine soll als mindestens teilweise besetztes Land kein Mitglied der Nato werden und von Moskau aus kontrolliert werden.

Trump soll unterdessen erwägen, der Ukraine nach einem Lieferstopp ein weiteres der wichtigen Patriot-Abwehrsysteme zu liefern.

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Russland hat die Ukraine in der Nacht erneut massiv mit Raketen und Drohnen angegriffen – und zwar offenbar auch Hunderte Kilometer von der Frontlinie entfernt. Nach ukrainischen Angaben feuerte Russland 728 Drohnen und 13 Raketen ab. Es war demnach der bisher größte Luftangriff. In den vergangenen Wochen hat die Zahl der Geschosse immer mehr zugenommen. (Valeriia Semeniuk/TMA/dpa/Reuters)