Im juristischen Streit um das Sorgerecht der Kinder von Unternehmerin Christina Block droht dem ehemaligen ARD-Moderator Gerhard Delling eine Anzeige wegen falscher Verdächtigung. Hintergrund sind schwerwiegende Anschuldigungen: Delling soll gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Block erfundene Pädophilie-Vorwürfe gegen deren Ex-Mann Stephan Hensel und dessen Anwalt erhoben haben. Letzterer kündigte gegenüber dem NDR rechtliche Schritte gegen Delling an.

Nach Angaben des Anwalts habe Delling gewusst, dass die Vorwürfe haltlos seien. Dennoch habe er darauf gedrängt, die sogenannte „Pädophilenstory“ öffentlich zu machen. Dies geschah zu einem Zeitpunkt, als die Kinder von Christina Block gerade als entführt galten.

Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Beweise

Die Staatsanwaltschaft stufte das von einem privaten Ermittler übergebene Material als offensichtlich gefälscht ein. Obwohl Christina Block den Namen des Ermittlers bei der Polizei nannte, wurde dieser nie vernommen. Ihr Anwalt betonte gegenüber dem NDR, Block sei „extrem besorgt“ gewesen, als sie die Unterlagen erhielt.

Ob Delling und Block zu diesem Zeitpunkt bereits wussten, dass die Beweise nicht belastbar waren, ist unklar. Ebenso offen bleibt, ob sie dennoch versuchten, die Anschuldigungen im laufenden Sorgerechtsverfahren zu nutzen. Beide bestreiten sämtliche Vorwürfe.

Prozessstart am Freitag

Das gilt auch für den Prozess, der am Freitag dieser Woche vor dem Hamburger Landgericht beginnt. In diesem wird es um die Verleumdungs-Vorwürfe aber nicht gehen; im Mittelpunkt der Aufklärung stehen hier die Vorgänge in und rund um die Silvesternacht 2023/2024, in der zwei der Kinder Christina Blocks von einer Gruppe Männer von ihrem ständigen Aufenthaltsort Dänemark nach Deutschland gebracht worden waren. Dabei soll der Vater der Kinder gewaltsam zu Boden gebracht worden sein. Christina Block bestreitet, diese Aktion in Auftrag gegeben zu haben.