Während einige Attraktionen der Düsseldorfer Rheinkirmes am Mittwochvormittag bereits fahrbereit waren, wurde an anderen Stellen noch fleißig aufgebaut. Ein erster Rundgang über die Oberkasseler Rheinwiesen zeigte aber bereits, worauf sich die zahlreichen Besucher ab diesem Freitag wieder freuen dürfen: Die Rheinkirmes öffnet um 14 Uhr und wird bis zum 20. Juli zahlreiche Kirmesfans aus der Umgebung nach Düsseldorf ziehen. Wie in jedem Jahr sind wieder einige Neuheiten dabei – wir haben sieben Highlights davon ausgesucht.

In diesem Jahr werden die altbekannten und beliebten Bierzelte durch ein Weinzelt ergänzt. Beim offiziellen Rundgang über die Rheinkirmes kündigte Mitbetreiber Sebastian Kreimeyer jeden Abend neue DJs an, darunter auch Newcomer aus Düsseldorfer. Diese werden vor allem House-Musik auflegen. Die Weinkarte wird von Concept Riesling, bekannt vom Carlsplatz, zusammengestellt. Es wird auch Wein-Tastings geben, außerdem die Möglichkeit Tische zu reservieren. Die Betreiber bieten ein Drei-Gänge-Menü in dem Bereich des Zelts an, zudem arbeiten sie mit Don Carne, ebenfalls vom Carlsplatz bekannt, zusammen, die Steak-Sandwiches anbieten. Ein Glas Wein wird es ab sieben Euro geben. Außerdem neu und eher ungewöhnlich: Die Weinzelt-Betreiber werden in Kooperation mit dem Egoiste Studio an beiden Sonntagvormittagen Pilates im Zelt anbieten.

Neu in der Kirmeswelt und erstmals in Düsseldorf dabei ist das Fahrgeschäft „Evolution“. In 66 Metern Höhe kann die Attraktion auf bis zu 140 km/h beschleunigen. Bis zu 32 Fahrgäste können Platz nehmen, betrieben wird Evolution von Marilyn Fackler und Karl-Ernst Hartkopf, Anfang der Woche informierte Sohn Jamie Fackler bereits über die Funktionen. So werden alle Fahrgäste während der Fahrt gefilmt und können ihr Video danach kaufen. Eine Fahrt kostet acht Euro, bezahlt werden kann – anders als an vielen anderen Stellen – auch mit EC-Karte. Seine Premiere feierte das Fahrgeschäft erst im vergangenen Jahr im März beim Hamburger Dom.

Im vergangenen Jahr fehlte sie vielen auf dem Lageplan, die „Fight-Club“-Boxbude. Doch in diesem Jahr ist sie wieder auf dem Platz und samt neuem Ring schon aufgebaut. Neu ist auch Tom Merz, der die Bude von Box- und Moderationslegende Charly Schultz übernommen hat. Der wird dem Publikum trotzdem erhalten bleiben und sich mit Merz bei den Show-Ansagen abwechseln. Insgesamt werden zehn wettkampferprobte Boxer im Zelt dabei sein und sich mit den Kirmesgästen in den Showkämpfen messen. „Das ist nicht nur Show“, betont Tom Merz aber, „das ist schon richtiges Boxen.“ Willkommen seien jedoch alle, die sich darin mal probieren wollen. Es wird außerdem auch der Ringer Shaqiri aus Berlin dabei sein, der von den Kirmesgästen auch herausgefordert werden kann.

In diesem Jahr wird es – zusätzlich zum Feuerwerk – eine Drohnenshow geben. Laut „AO Multimedia & Drones“, die das Spektakel organisieren, ist das die größte Drohnenshow Deutschlands. An den zwei Terminen (Samstag, 12. Juli und Freitag, 18. Juli) sollen jeweils mehr als 10.000 LED-Drohnen im Einsatz sein. Die Show wird dort stattfinden, wo sonst das Kirmesfeuerwerk abgebrannt wird.

Die Geisterbahn „Fahrt zur Hölle 2.0“ feiert auf der Rheinkirmes ihre Premiere. „Bisher wurde sie nur einmal auf unserem Betriebsgelände aufgebaut, jetzt das erste Mal auf einem Festplatz“, so Hermann Fellerhoff, dessen Familienbetrieb das Geschäft gehört. Er selbst ist Schausteller in siebter Generation. In der Geisterbahn fahren die Gäste in Gondeln auf zwei Etagen. Viele der „Geister“ wurden dafür extra aus den USA eingeflogen. Er empfiehlt die Mitfahrt für Kinder ab vier Jahren. Dabei komme es aber auch immer auf die Kinder an – wie bei den Erwachsenen allerdings auch, scherzte Fellerhoff. Eine Fahrt kostet für Kinder fünf Euro, für Erwachsene sechs.

Seit 1973 ist das Fahrgeschäft bereits in Betrieb, nun kommt „Viva Mexico“ erstmals nach Düsseldorf. Und um möglichst viel vom Erlebnis zu haben, müssen die Fahrgäste mitmachen. Die Gondeln drehen sich selbstständig und frei, wenn die Gäste mitschaukeln, können sie eine „möglichst rasante Fahrt haben“. Jeder bestimmt also selbst, wie wild es sein soll. „Es sieht harmlos aus, aber einige haben sich schon gewundert, als es dann losging.“ In Hamburg, wo Nülken herkommt, sei das Fahrgeschäft ein Evergreen. Dort sei es öfter vorgekommen, dass Leute aus NRW sich gewünscht haben, dass er damit auch auf die Rheinkirmes kommt. Bei seinem Fahrgeschäft handle es sich nach eigenen Angaben um das letzte transportable Karussell dieser Art in Deutschland.

Selbst entscheiden, wie adrenalingeladen die Fahrt wird, können Fahrgäste auch bei der Neuheit „The Beast“. Dort gibt es zwei separate Eingänge, einen für die, die es langsamer angehen lassen wollen, und einen für Adrenalinjunkies. Heißt übersetzt: auf dem Kopf stehen oder nicht. „Eine Fahrt geht über Kopf, die andere ist familienfreundlicher“, erklärt Betreiberin Viviane Rasch. Der Eingang zur ruhigeren Variante werde jedoch kaum genutzt, „fast alle wollen mit über Kopf“. Mit dem Angebot solle aber jeder einbezogen werden und seine bevorzugte Variante wählen können – das sei laut eigenen Angaben in Europa einmalig. Eine Fahrt kostet fünf Euro und dauert etwa drei Minuten. Pro Fahrt können 16 Leute Platz nehmen.