Berlin – Kein Staatsakt voller Trauer, sondern eine bewegende und würdige Gedenkfeier. Zur Erinnerung an Margot Friedländer.
Mittwochabend wurde in der Berliner Philharmonie der verstorbenen Holocaust-Überlebenden gedacht. Die Berliner Ehrenbürgerin starb am 9. Mai im Alter von 103 Jahren.
Margot Friedländer (1921-2025)
Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Die gesamte Familie der gebürtigen Berlinerin wurde im Vernichtungslager Auschwitz ermordet. 2010 kehrte Friedländer aus den USA zurück nach Berlin und sprach als Zeitzeugin der NS-Judenverfolgung zur jungen Generation.
Niemals geht man so ganz : Gedenken an Margot Friedländer
Quelle: WELT09.07.2025
Bis zuletzt engagierte sie sich gegen das Vergessen. Sie besuchte an Schulen und Veranstaltungen und warnte vor einem zunehmenden Antisemitismus.
Friede Springer (v.l.n.r), Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Mittwochabend in der Berliner Philharmonie
Foto: IMAGO/Frank Ossenbrink
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Gedenkrede: „Sie hatte die Gabe, in einfachen Worten das Ungeheuerliche zu beschreiben. Jetzt ist es an uns, an ihrer Stelle weiter zu kämpfen, für Toleranz und Menschlichkeit.“
Innenminister Alexander Dobrindt (CDU, l.) und Vizekanzler Lars Klingbeil
Foto: Getty Images
Max Raabe sang Margot Friedländers Lieblingslied: „Irgendwo auf der Welt gibt’s ein kleines bisschen Glück“, Johannes B. Kerner führte durch den Abend, vor 1600 geladenen Gästen.
Prof. Dr. Karsten Dreinhöfer, Vorstand der Margot Friedländer Stiftung, begrüßt Bundestagspräsidentin Julia Klöckner
Foto: Fabian Matzerath/BILD
Unter ihnen Altkanzler Olaf Scholz, Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU), Vizekanzler Lars Klingbeil, Georg Friedrich Prinz von Preußen (mit Familie) und Friede Springer. Im Saal auch viele junge Menschen, die Margot Friedländer begegnet waren.
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Der Dialog mit der jungen Generation war ihr stets ein zentrales Anliegen, wie die Margot-Friedländer-Stiftung betont, die zur Gedenkfeier in der Philharmonie geladen hatte.
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Foto: Getty Images