AUDIO: Prozess nach tödlichem Balkonsprung: Plädoyers (1 Min)
Stand: 09.07.2025 18:13 Uhr
Im Prozess um den tödlichen Balkonsturz einer Frau in Hamburg-Eilbek vor einem Jahr hat die Staatsanwältin zehn Jahre Gefängnis für den Angeklagten gefordert. Der Anwalt des 32-Jährigen verlangte am Mittwoch einen Freispruch.
Die 36-Jährige hatte sich im August vergangenen Jahres von ihrem Balkon 15 Meter in die Tiefe gestürzt. Die Staatsanwältin ist fest davon überzeugt, dass die Frau vor ihrem Freund geflüchtet war. Der Angeklagte habe sie an jenem Nachmittag misshandelt. „In Todesangst“ sei die 36-Jährige dann aus dem vierten Stock gesprungen. „Sie hat keine andere Möglichkeit gesehen, als sich in den nahezu sicheren Tod zu stürzen.“
Letzte Worte belasten Angeklagten
Ehe die schwerverletzte Frau starb, hatte sie einem Nachbarn noch mit letzter Kraft gesagt: „Mein Freund hat mich verprügelt. Er wollte mich umbringen.“
Anwalt plädiert auf Freispruch
Der Anwalt des 32-Jährigen plädierte dennoch auf Freispruch. Der Angeklagte habe seine Freundin nicht misshandelt, sondern es habe einen Streit und ein Gerangel zwischen ihnen gegeben. Er habe nicht damit gerechnet, dass sie vom Balkon springen würde. Der Angeklagte hatte sich damals nach Italien abgesetzt. Dort wurde er im November verhaftet.
Das Gericht wird kommende Woche das Urteil verkünden.
Die 36-Jährige wies Verletzungen auf, die auf eine Auseinandersetzung vor ihrem Sprung hinweisen. Vor Gericht ist der Freund der Frau angeklagt.
Nach dem tödlichen Sturz einer Frau von einem Balkon in Eilbek Mitte August sucht die Hamburger Polizei jetzt nach einem 32-Jährigen. (04.09.2024)
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NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 21.05.2025 | 15:00 Uhr