„Wo haben Sie gelernt, so schön zu sprechen?“
Trump verwundert hohe Gäste im Weißen Haus
Aktualisiert am 10.07.2025 – 00:22 UhrLesedauer: 2 Min.
Donald Trump empfing führende Politiker afrikanischer Staaten im Weißen Haus. (Quelle: IMAGO/WILL OLIVER)
Donald Trump empfängt Liberias Präsidenten und zeigt sich verwundert über dessen gutes Englisch. Auf Nachfrage erfährt der US-Präsident dann mehr.
US-Präsident Donald Trump hat sich am Mittwoch im Weißen Haus in Washington im Lob einer Gruppe afrikanischer Staatsoberhäupter gesonnt. Viele der Gäste sprachen dabei eine andere Sprache. Dann griff Liberias Präsident Joseph Boakai zum Mikrofon und sprach lobende Worte über die USA und seinen Gastgeber. Boakai redete dabei auf Englisch, der Amtssprache seines Landes.
Trump zeigte sich beeindruckt und sagte: „So gutes Englisch. (…) Wo haben Sie gelernt, so schön zu sprechen? Wo wurden sie erzogen?“ Boakai schien etwas verlegen zu sein ob der Frage. „In Liberia?“, fragte Trump daraufhin. „Ja, Sir“, sagte Boakai. „Das ist sehr interessant“, sagte Trump. „Ich habe Leute an diesem Tisch, die nicht annähernd so gut sprechen können.“
Englisch ist die offizielle Sprache Liberias, obwohl auch mehrere indigene Sprachen gesprochen werden. Liberia wurde 1822 als Kolonie für freie schwarze Amerikaner gegründet. Die Idee dazu kam von weißen Amerikanern, die versuchten, ein Problem zu lösen, das sie sahen: die Zukunft von Schwarzen in den USA nach dem Ende der Sklaverei.
US-Medien griffen das Thema umgehend auf. „Trump blamiert sich ordentlich mit einer völlig idiotischen Frage an den Präsidenten von Liberia“, schrieb das Politikmagazin „The New Republic“ und erinnerte an einen früheren Verbalausfall des US-Präsidenten. Der hatte in seiner ersten Amtszeit im Weißen Haus den Karibikstaat Haiti sowie die afrikanischen Staaten einmal als „Dreckslöcher“ („shithole countries“) bezeichnet. Die Vereinten Nationen hatten Trumps Kommentar damals als „schockierend, beschämend und rassistisch“ verurteilt.
Im März hatte Trump sich in seiner Rede an die Nation bereits über Lesotho lustig gemacht. Niemand hat je von diesem Land gehört“, spottete der Präsident vor den Parlamentariern des US-Kongresses. Das Königreich Lesotho zeigte sich daraufhin empört. Seine Aussage spricht für sich selbst“, hatte der Außenminister Lesothos gesagt. „Es ist schon ein wenig überraschend, dass Trump angeblich nie etwas von Lesotho gehört haben will, dabei hat sein Land doch eine Botschaft bei uns“, so Lejone Mpotjoane.