Die Ereignisse des Zweiten Weltkriegs müssten in Erinnerung bleiben, damit sich die Schrecken nicht wiederholten, betonte Präsident Pavel in seiner Rede in der Gedenkstätte Plötzensee. Auf der zentralen Hinrichtungsstätte des Dritten Reiches waren während des Krieges insgesamt 671 tschechoslowakische Bürger getötet worden.

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung wurde Pavel von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Schloss Bellevue empfangen. Nach einer Begrüßung mit militärischen Ehren diskutierten die Politiker unter anderem über die bilateralen Beziehungen, die neue Ausrichtung der US-Politik unter Präsident Donald Trump und die Auswirkungen auf Europa, die Verteidigungsausgaben, die Munitionsinitiative für die Ukraine sowie die Zusammenarbeit in Mitteleuropa.

Petr Pavel und Frank-Walter Steinmeier posieren mit den Gewinnern des deutsch-tschechischen Studentenvideowettbewerbs Nie wieder!/Nikdy více! | Foto: Filip Singer,  EPA / Profimedia

Petr Pavel und Frank-Walter Steinmeier posieren mit den Gewinnern des deutsch-tschechischen Studentenvideowettbewerbs Nie wieder!/Nikdy více!|Foto: Filip Singer, EPA / Profimedia

Die beiden Staatsoberhäupter kamen des Weiteren in Schloss Bellevue mit den Gewinnerteams des deutsch-tschechischen Videowettbewerbs mit dem Titel „Nie wieder! / Už nikdy více!“ zusammen. Der Wettbewerb war vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, der Europäischen Akademie Berlin und dem Verein Post Bellum für Schülerinnen und Schüler ausgeschrieben. Bei einem Empfang dankten die beiden Staatsoberhäupter den Gewinnern dafür, dass sie die jüngeren Generationen, die die Schrecken des Krieges nicht mehr erlebt haben, an diese erinnern. Pavel erwähnte, er habe als Soldat in vielen vom Krieg betroffenen Ländern gedient. Die Schrecken militärischer Konflikte unterschieden sich nicht voneinander, egal wo diese stattfänden, sagte Pavel. Sein deutscher Amtskollege betonte, wie wichtig es sei, dass das Erinnern über die Grenzen hinweg stattfinde:

„Seit der Deutsch-Tschechischen Erklärung von 1997 gab es zahlreiche Schritte auf dem Weg zu Aufarbeitung und Versöhnung“, so Steinmeier.

Pavel und Steinmeier kamen zuletzt im April 2024 während des zweitägigen Besuchs des deutschen Bundespräsidenten in Prag zusammen.