Bitterer Modrić-Abschied
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Paris Saint-Germain hat Real Madrid im Halbfinale der Klub-WM überrollt und die schon in der 24. Minute durch Fabián Ruiz und Ousmane Dembélé hergestellte 3:0-Führung kurz vor Schluss noch auf 4:0 erhöht. Besonders bitter war das für Real-Ikone Luka Modrić, der sein letztes Spiel für die Königlichen nach 13 Jahren im Klub machte. Es war sein 597. Auftritt für Madrid, der mit dem Aus im Halbfinale des Turniers vor 77.542 Zuschauern im MetLife Stadium außerhalb von New York endete. Für PSG geht es im Finale am Sonntag (21 Uhr) gegen den FC Chelsea weiter, der sich im Halbfinale gegen Fluminense durchsetzen konnte.
PSG ist nun auch klarer Favorit im Endspiel am Sonntag (21.00 Uhr/MESZ) gegen den FC Chelsea. Dann geht es neben der Siegertrophäe vermutlich im Beisein von US-Präsident Donald Trump auch um den 40-Millionen-Dollar-Jackpot als Erfolgsprämie für den Gewinner. Chelsea hatte im ersten Halbfinale am Dienstag mit 2:0 gegen Fluminense aus Rio de Janeiro gewonnen.
39 Tage nach dem 5:0 gegen Inter Mailand im Königsklassen-Finale in München triumphierte das wunderbar harmonierende Ensemble aus Paris im einseitigen Spiel. Der geniale Mittelfeldspieler Ruiz (6./24. Minute) und der Ex-Dortmunder Dembélé (9.) sorgten mit ihren Toren frühzeitig für klare Verhältnisse. Der eingewechselte Gonçalo Ramos setzte den Schlusspunkt (87.).
Rüdiger patzt übel, Mbappé abgemeldet, Vinícius divenhaft
Im machtlosen Real-Team schluderte auch Deutschlands Abwehrchef Antonio Rüdiger. Nach einem Patzer seines Nebenmannes Raul Asencio beim ersten Gegentor verschuldete er das 0:2. Rüdiger haute beim versuchten Rückpass auf Torwart Thibaut Courtois am Ball vorbei – Dembéle nahm das Geschenk an.
Was für ein königliches Desaster! Dabei hatte PSG-Coach Luis Enrique noch am Vorabend in seiner Pressekonferenz befürchtet, dass die Anstoßzeit in der New Yorker Nachmittagshitze „nicht gut für die Show“ auf dem Platz sein könnte. Doch für das von ihm erschaffene PSG-Kollektiv, das Fußball mit Lust und Brillanz zelebriert, war trotzdem Showtime gegen ein Alonso-Team, das aus elf Einzelspielern ohne Gemeinsinn bestand. Kylian Mbappé machte gegen seinen Ex-Klub keinen Stich. Ein Abschluss mit rechts flog wie bei einem Field-Goal im American Football über das Tor von PSG-Torwart Gianluigi Donnarumma (53.). Und Vinicius Junior? Der Brasilianer agierte meist im Schritt-Tempo als Diva.
„Es ist schwer, dieses Real Madrid unter Xabi Alonso zu analysieren“, hatte Luis Enrique zum sich noch entwickelnden Spielstil der Königlichen unter Alonso gesagt, der seine Arbeit nach dem Abschied von Bayer Leverkusen in Madrid gerade erst begonnen hat.
Aber Luis Enriques Team deckte alle Schwächen auf – taktisch, läuferisch, spielerisch. Spaniens Rekordmeister leistete nicht annähernd den Widerstand, den PSG beim 2:0 gegen den FC Bayern erfuhr, in dem sich Nationalspieler Jamal Musiala am vergangenen Samstag in Atlanta nach einem heftigen Zusammenprall mit Torwart Donnarumma so schwer am Bein verletzte.