US-Heimatschutzministerin Kristi Noem hat die Abschaffung der Katastrophenschutzbehörde Fema in ihrer aktuellen Form gefordert. „Das Notfallmanagement des Bundes sollte von den Bundesstaaten und den Kommunen geleitet werden und nicht so, wie es seit Jahrzehnten betrieben wird“, sagte Noem bei einem Termin zu Journalisten. Dieser war noch vor der Flutkatastrophe in Texas und New Mexico angesetzt worden. 

Die Behörde arbeite auf Bundesebene zu langsam, sagte Noem und begründete dies mit der Bürokratie. „Noch langsamer war sie, wenn es darum ging, Amerikanern in einer Krise zu helfen.“ Deshalb müsse die gesamte Behörde in ihrer jetzigen Form abgeschafft und in eine „reaktionsfähige“ Behörde umgewandelt werden.

Zugleich ging die Heimatschutzministerin auf die Rolle der Fema bei der Flutkatastrophe in Texas ein. Sie wies darauf hin, dass die Behörde Ressourcen wie Personal für Such- und Bergungsmaßnahmen zur Verfügung stellte, um staatliche und lokale Beamte in Texas bei der Bewältigung der Flutfolgen zu unterstützen.

Am vergangenen Freitag war der Pegelstand des Guadalupe River in Texas wegen starker Regenfälle binnen weniger Stunden um mehrere Meter gestiegen und über die Ufer getreten. Seitdem wurden 119 Menschen in dem Bundesstaat tot geborgen, über 160 weitere werden noch immer vermisst. Auch im Nachbarbundesstaat New Mexico starben Menschen durch die Fluten. Die Behörden und die Regierung von Donald Trump gerieten in die Kritik, weil es kein funktionierendes Frühwarnsystem gegeben haben soll.

Trump warf Behörde wiederholt Inkompetenz vor

US-Präsident Trump hatte in den vergangenen Monaten bereits
mehrmals angekündigt, die Katastrophenschutzbehörde abschaffen zu
wollen. „Wir haben begonnen, die Fema grundsätzlich zu reformieren oder vielleicht auch abzuschaffen“, sagte er während der verheerenden Waldbrände in Kalifornien diesen Januar. „Ich denke, offen gesagt, dass die Fema nicht gut ist.“

© Lea Dohle

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Die Bundesbehörde unterstützt lokale Behörden bei großen Katastrophen mit Geld, Fachleuten und hat auch Zugriff auf das Personal weiterer Bundeseinrichtungen. Trump wirft der Leitung aber vor, die Behörde „inkompetent“ zu führen und mehr Geld zu verbrauchen, als nötig wäre. Um die Behörde zu schließen, wäre allerdings die Unterstützung des Kongresses notwendig.

Flutkatastrophe in den USA

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