Am Montag wurde bekannt, dass Wolfgang Grupp ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Wie es dem Ex-Trigema-Chef geht und weshalb er in der Klink liegt, dazu gibt es bis heute keine genauen Informationen. Das Unternehmen hat inzwischen eine Nachrichtensperre verhängt: Der Gesundheitszustand der 83-Jährigen wird nicht mehr kommentiert.

Unsere Reporterin berichtet oben im Video aus Burladingen.

Zuvor hatte die Pressestelle des Unternehmens schriftlich mitgeteilt: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir zu gegebener Zeit wieder informieren.“Derweil wächst der Druck auf Familie Grupp. Rund um die Uhr sind Reporter in Burladingen unterwegs. Auch die Sorge um den 83-Jährigen wächst – unter anderem bei den direkten Nachbarn des Unternehmers.

Am Samstag, beim Tag der offenen Tür bei Trigema, ging es Wolfgang Grupp, Ex-Chef des Textilunternehmens, noch gut.Bild vergrößern

Am Samstag, beim Tag der offenen Tür bei Trigema, ging es Wolfgang Grupp, Ex-Chef des Textilunternehmens, noch gut. (Foto: Bernd Weißbrod/dpa)

Grupp wurde am Montag in den frühen Morgenstunden mit einem Hubschrauber in eine Klinik geflogen. Nachbarn berichten, von dem Lärm geweckt worden zu sein. „Ich bin total erschrocken“, sagt eine Nachbarin, die nur wenige Meter entfernt vom privaten Familienanwesen wohnt. „Ich habe zum Fenster geschaut und gesehen, wie der Hubschrauber auf dem Firmengelände gelandet ist.“ Zudem sei Blaulicht zu sehen gewesen – von Sirenen war jedoch nichts zu hören. Dasselbe berichtet auch ein weiterer Nachbar. Schüsse hätten sie zuvor aber nicht gehört.

Person mit Schussverletzungen gemeldet

Unserer Redaktion liegen Informationen vor, dass es am Montag einen Einsatz von Polizei und Rettungssanitätern in Burladingen gegeben hatte, wonach es eine Person mit Schussverletzungen gegeben haben soll. Ob ein direkter Zusammenhang mit Grupps Krankenhausaufenthalt besteht, dazu gibt es nach wie vor keine Informationen.

Die Polizei hatte bereits am Montag betont, dass sie keine Hintergründe zu dem Vorfall nennen kann. Da es weder Hinweise auf eine Straftat noch auf Fremdeinwirkung gibt, sei der Fall für die Polizei erledigt, sagte ein Sprecher gegenüber dem Zollern-Alb-Kurier.

Auf eine neuerliche Nachfrage bei der Polizei, ob die verletzte Person, die der Leitstelle am Montag gemeldet wurde, Schussverletzungen hatte, äußert sich die Polizei nicht. „Zu der Art der Verletzungen können wir nichts sagen“, erklärt Pressesprecher Lutz Jaksche gegenüber unserer Redaktion. Man könne weder nähere Informationen zur Person, noch zu etwaigen Verletzungen machen.

Privat lebt Wolfgang Grupp eher abgeschottet. Das Anwesen der Familie in Burladingen ist umringt von einer hohen Mauer.Bild vergrößern

Privat lebt Wolfgang Grupp eher abgeschottet. Das Anwesen der Familie in Burladingen ist umringt von einer hohen Mauer. (Foto: Olga Haug)

Die Familienangehörigen haben die Nachbarn seit dem Vorfall am Montag nicht gesehen. „Man sieht sie ohnehin selten“, sagen sie. Wolfgang Grupp sucht zwar regelmäßig die öffentliche Bühne. Privat lebt er lieber abgeschottet. Das Anwesen in Burladingen, das sich unmittelbar gegenüber dem Firmenhauptsitz befindet, ist umringt von einer weißen, zwei Meter hohen Steinmauer. Hohe Bäume und Sträucher halten ebenfalls unliebsame Blicke fern.

Tag der offenen Tür am Samstag zuvor

Am Samstag gab es bei Trigema noch einen Tag der offenen Tür. Besucher durften Wolfgang Grupp hautnah erleben. Es wurden Selfies gemacht. „Eine ungewöhnliche Aktion“, findet eine Anwohnerin, die seit jeher in Burladingen lebt und das Geschehen rund um die Firma verfolgt. Sie könne sich nicht erinnern, dass es je einen Tag der offenen Tür bei Trigema gegeben hatte.